Saalfeld. Das Veterinäramt des Landkreises bittet alle Bürgerinnen und Bürger darum, dabei zu unterstützen, einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest wirksam entgegen zu treten. Dazu ist es erforderlich die Einschleppung der Seuche schnell zu erkennen. Alle Bürger sind daher aufgefordert, sich von verendet aufgefundenen Wildschweinen fern zu halten und den Fund unter möglichst konkreter Mitteilung der Fundstelle dem örtlich zuständigen Veterinäramt zu melden. Dieses wird die Untersuchung und unschädliche Beseitigung des Tieres veranlassen.
Seit 2014 breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) im Wild- und Hausschweinebestand in Osteuropa aus. Die Afrikanische Schweinepest ist eine für den Menschen ungefährliche, aber für Schweine hochansteckende Viruserkrankung, die in nahezu allen Fällen zum Tode der Tiere führt. Neben Wild- und Hausschweinen sind auch Hängebauchschweine und sogenannte Minipigs für die Seuche empfänglich. Bisher ist es nicht gelungen einen wirksamen Impfstoff gegen das ASP-Virus zu entwickeln.
Nunmehr wurde erstmals das ASP-Virus bei einem in Westpolen verendeten Wildschwein nach-gewiesen. Der Fundort befindet sich etwa 80 km von der Grenze zu Brandenburg entfernt. Damit hat sich die Gefahr der Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland dramatisch erhöht. Dies kann durch Einwanderung infizierter Wildschweine geschehen, eine weitaus größere Gefährdung stellt das unbewusste Verbringen von virushaltigen tierischen Lebensmitteln aus Seuchengebieten im Reiseverkehr dar. Werden diese achtlos weggeworfen können die zahlreich vorhandenen Wildschweine sie aufnehmen und die Seuche weiter verbreiten, auch in Hausschweinebestände. In diesem Zusammenhang wird erneut daran erinnert, dass jegliches Verfüttern von Speiseabfällen an Schweine verboten ist.
Bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest ist mit dem qualvollen Verenden tausender Tiere zu rechnen. Um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern sind überlebende und ansteckungsverdächtige Schweine auf behördliche Anordnung zu töten. Darüber hinaus wäre der wirtschaftliche Schaden auf Grund von Verbringungs- und Handelsverboten für Schweine und Schweinefleisch enorm.
DVM Renate Schmoock
Amtstierärztin