Saalfeld. „Es ist geschafft: für das interessante und spektakuläre Suchtpräventionsprojekt Revolution Train konnten genügend Sponsoren gefunden werden. Der Anti-Drogen-Zug kann im September dieses Jahres in Saalfeld Halt machen“, verkündete nun Landrat Marko Wolfram als Schirmherr der Aktion. „Unser Dank gilt allen Sponsoren, ob Privatpersonen oder regionale Unternehmen, die uns bei diesem Projekt unterstützen“, so der Landrat.
Stellvertretend für alle Unterstützer kamen am Mittwoch Martin Bayer, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt, Igor Kästel, Regionalgeschäftsführer der AOK Plus, Andrea Topf, Leiterin des Vertriebscenters Rudolstadt der AOK Plus, sowie Andreas Krauße, Geschäftsführer des AWO-Kreisverbandes Saalfeld zur Unterzeichnung der Sponsorenverträge zum Landrat. Die AOK Plus ist mit 5.000 Euro der Hauptsponsor des Projektes. Pascal Wurzbach, Henry Kreutzmann und Stephan Hehl vom Jugendförderverein Saalfeld-Rudolstadt e.V. waren zum Projektauftakt ebenfalls dabei. Annette Voigt, Sachgebietsleiterin Jugend und Familie im Jugendamt und Jugendschützerin Doreen Gowin informierten über Details zum dreitägigen Aufenthalt des Antidrogenzuges in Saalfeld.
Rund 20.000 Euro kostet das Suchtpräventionsprojekt, das hauptsächlich Kinder und Jugendliche über die Folgen des Drogenkonsums aufklären soll. In einem umgebauten Zug mit mehreren Eisenbahnwaggons wird auf sehr eindrucksvolle Weise ein Suchtverlauf anhand der realen Geschichte dreier Freundinnen skizziert. Fachkräfte des Jugendamtes, der Polizei, der Suchtberatung, des Gesundheitsamtes, der schulbezogenen Jugendsozialarbeit und der mobilen Jugendarbeit in Kooperation mit den beteiligten Schulen werden eine vertiefende Vor- und Nachbereitung des interaktiven Besuches sichern. Im benachbarten Saale-Orla-Kreis wird der Anti-Drogen-Zug ebenfalls Halt machen.
Landrat Marko Wolfram und sein Team des Jugendamtes danken folgenden Sponsoren für ihre Unterstützung:
Thüringen-Kliniken "Georgius Agricola“, Diakoniestiftung Weimar Bad Lobenstein gGmbH/Psychosoziale Beratungsstelle für Suchtkranke, Suchtgefährdete und Angehörige, Papierfabrik Adolf Jass Schwarza GmbH, Raiffeisen Volksbank Saale- Orla eG, Diana Schönheid/Sonnen- und Beautystudio relax sun & soul, Automaten Vögele GmbH & Co. KG, Energie- und Medienversorgung Schwarza GmbH, INVICTUS Kick- und Thaiboxschule, LVM Versicherung Jens Voigtländer, Tischlerei Hantschel, SAMAG Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH sowie zahlreiche Privatpersonen und Beschäftigte des Landratsamtes.
Unterstützt wird das Projekt zudem durch das Bürgerliche Brauhaus Saalfeld und die KomBus GmbH.
„Das Präventionsprojekt, das die bisherigen Angebote nachhaltig ergänzen soll, kommt genau richtig und wird dringend gebraucht, denn die aktuellen Zahlen der Suchtklienten im Landkreis geben Anlass zur Sorge. Sie zeigen uns, dass Handlungsbedarf besteht“, sagt Doreen Gowin, Jugendschützerin des Landkreises.
Alarmierend ist die Zahl der Klienten mit Crystal-Konsum: lagen sie im Jahr 2011 noch bei 31, so sind jährliche Anstiege zu verzeichnen, die sich bis zum Jahr 2016 mit 109 Klienten mehr als verdreifacht haben.
Alkohol ist nach wie vor das Suchtmittel Nummer Eins; hier zeigt sich mit insgesamt 390 die höchste Anzahl der Klienten im Jahr 2016. Besonders alarmierend sind dabei die Zahlen der Alkoholvergiftungen bei Minderjährigen im Landkreis: waren es 2014 noch 9 gemeldete Fälle hat sich die Zahl im Jahr 2016 mit 17 Vergiftungen fast verdoppelt. Hierbei lagen die Werte zwischen 1,0 – 2,89 Promille. Die Dunkelziffer nicht gemeldeter Fälle sei, laut Gowin, vermutlich deutlich höher. 2016 gab es zudem 50 Klienten aufgrund von Cannabiskonsum und 49 Klienten mit Mischkonsum im Landkreis.
Bei Fragen zum Projekt steht Ihnen die Jugendschützerin des Landkreises, Doreen Gowin, unter (03671) 823-549 sowie jugendschutz@kreis-slf.de, gern zur Verfügung.
Der Anti-Drogenzug macht vom 18. bis zum 20. September Station in Saalfeld. An den ersten beiden Tagen sind vormittags Schulen eingeladen, der Nachmittag steht Eltern, Firmen und anderen Interessierten zur Verfügung. Geöffnet ist bis 20 Uhr. Am 20. September findet ein Fachtag mit dem Projektträger, der Stiftung Neues Tschechien, statt. Dieses Angebot richtet sich speziell an Fachkräfte aus der Jugend- und Präventionsarbeit.
Carolin Dudkowiak
Presse- und Kulturamt