Schmiedebach bei Lehesten. Am Mittwoch, dem 11. April, fand in der KZ-Gedenkstätte Laura in Schmiedebach die Gedenkveranstaltung anlässlich des 73. Jahrestages der Lagerbefreiung im Rahmen eines Projekttages der neunten Klassen des Heinrich-Böll-Gymnasiums Saalfeld statt. Diesmal hatte die 59 Schüler nicht nur Gelegenheit, sich die Geschichte des Lagers „Laura“ anhand von Leitfragen zu erschließen, sondern konnten auch an zwei Workshops teilnehmen.
Kirsten van Hasselt, Enkelin des ehemaligen Häftlings Herman van Hasselt, die extra aus den Niederlanden angereist war, berichtete davon, wie die Lagerhaft das Leben ihres Großvaters und das der ganzen Familien beeinflusste. Fördervereinsmitglied Jens Bühring erläuterte gemeinsam mit den Schülern, welche Rolle Musik in den Konzentrationslagern des Dritten Reiches spielte und sorgte dann selbst für eine berührende musikalische Umrahmung der Gedenkfeier.
Im Anschluss an den Projekttag beteiligten sich die Schüler auch an der Gedenkfeier, sie lasen Häftlingszitate vor und legten Blumen am Gedenkstein und am Grab von Herman van Hasselt nieder. „Am heutigen Tag ist uns bewusst geworden, wie schlimm es damals war. Wir empfinden großes Mitleid mit den Häftlingen und deren Angehörigen. Wir trauern und hoffen, dass so etwas schlimmes nie wieder geschieht“, so ein Schülereintrag aus dem Gästebuch der Gedenkstätte.
„Wir danken Kirsten van Hasselt, den Mitgliedern des Fördervereins Gedenkstätte Laura e. V., der Lehrerin Brigitte Husung sowie unserem Besucherbetreuer Marcel Thoma für die gelungene Ausgestaltung dieses Tages“, so Peter Lahann, Presse- und Kulturamtsleiter des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt.
Carolin Dudkowiak
Presse- und Kulturamt
Foto: Gedenken vor der ehemaligen Häftlingsscheune