Rudolstadt. Mit seinem Besuch am 6. Februar hat Landrat Marko Wolfram sein Versprechen eingelöst, die Heidecksburg Werkstätten in Rudolstadt zu besuchen. Bei der Führung durch die Werkstattgebäude bot sich die Möglichkeit, mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen sowie abschließend mit der Vorstandsvorsitzenden der Lebenshilfe Ilmenau/Rudolstadt e.V., Dr. Margret Biste, sowie Nico Hercher, dem technischen Werkstattleiter, über aktuelle Entwicklungen und Probleme zu sprechen.
Die Führung durch die Werkstätten zeigte sehr deutlich die große Stärke der Einrichtung. Die behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ein sehr großes Spektrum verschiedener Berufsfelder, in denen sie tätig sein können. Dieses reicht von Handarbeiten wie Nähen oder Töpfern über Garten- und Landschaftsarbeit bis zum Löten und zur Autoreparatur. Die Kooperation mit lokalen und regionalen Unternehmen hilft, die Vielzahl an Angeboten aufrecht zu halten. „Eine so große Vielfalt an verschiedensten Tätigkeitsfeldern für etwa 200 Personen, das ist einfach toll. Ich bin beeindruckt, wie gut die Arbeit und Betreuung hier funktioniert“ sagte Landrat Marko Wolfram während des Besuchs. Besonders wichtig für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist dabei, so Biste und Hercher, dass sie die Möglichkeit bekommen, Erfolge zu erleben und ihre individuellen Stärken zur Geltung kommen. Soweit es möglich ist, können und sollen die behinderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbstständig für ihre Belange eintreten, was sich an der Einrichtung der Werkstatträte, die Betriebsräten ähneln, zeigt. Auch müssen sie in den Partnerbetrieben wie reguläre Angestellte betrachtet werden und nicht etwa als Leiharbeiter.
Weitere wichtige Themen des Gedankenaustauschs waren der Umgang mit dem neuen Bundesteilhabegesetz bzw. die konkrete Umsetzung im Landkreis und der Aufwand und die Dauer der Verhandlungen zur Kostenerstattung. Biste und Hercher machten deutlich, dass eine verbesserte Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Landkreisen helfen würde, insbesondere bei Einrichtungen die Landkreisübergreifend betrieben werden. Auch könnte der stärkere Austausch mit anderen Kreisen oder Städten, die an Pilotprojekten beteiligt sind, zu einer Verbesserung der Bedingungen und Angebote führen. Auch unterstrich der Landrat die Bedeutung der Werkstätten für die regionale Wirtschaftskreisläufe und wünschte sich, „dass mehr Unternehmen in der Region Behinderte als Chance und Bereicherung verstehen und sich auf Kooperationsmodelle mit den Werkstätten einlassen“, so Wolfram abschließend.
Arne Nowacki
Presse- und Kulturamt
Bild: Beim Besuch der Heidecksburg Werkstätten erhielt Landrat Marko Wolfram einen selbst gedrehtenFilm der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch den Werkstattrat Matthias Brüsch (v.l.: Nico Hercher, Technischer Werkstattleiter, Landrat Marko Wolfram, Werkstattrat Matthias Brüsch) (Bild: Arne Nowacki)