Saalfeld. Am Donnerstag hat der Haushaltsausschuss des Bundestages in seiner Bereinigungssitzung die Weichen für die Gründung einer neuen, länderübergreifenden Kulturstiftung für Thüringen und Sachsen-Anhalt gestellt. Landrat Marko Wolfram begrüßte die Entscheidung und dankte dem Thüringer Bundestagsabgeordneten Carsten Schneider und dessen Hamburger Kollegen Johannes Kahrs für ihren Einsatz. „Sie haben ihr Versprechen gehalten, die nötigen 35 Millionen Euro für die Sanierung des Residenzschlosses Heidecksburg zu besorgen“, freute sich Wolfram.
Nach den Plänen des Bundes und der beiden Länder Thüringen und Sachsen-Anhalt sollen die bisherigen beiden Landesstiftungen „Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten“ und „Kulturstiftung Sachsen-Anhalt“ schrittweise in die „Kulturstiftung Mitteldeutschland Schlösser und Gärten“ (KMSG) eingebracht werden, teilte die Thüringer Staatskanzlei in einer Meldung mit. Weitere Liegenschaften und die dort verorteten Betriebe von Kultureinrichtungen können in die KMSG im Einvernehmen zwischen den Ländern aufgenommen werden. Die Länder Thüringen und Sachsen-Anhalt sind gleichberechtigte Partner, heißt es in der Mitteilung weiter.
Derzeit ist geplant, dass in einem ersten Sonderinvestitionsprogramm vom Bund und den beiden Ländern insgesamt 400 Millionen Euro Investitionskosten und dauerhaft jährlich bis zu 60 Millionen Euro Betriebskosten in die Stiftung eingebracht werden. Der Bund übernimmt jeweils die Hälfte der Mittel, die andere Hälfte teilen sich Thüringen und Sachsen-Anhalt. Während in Sachsen-Anhalt Halle als Stiftungssitz feststeht, steht im Freistaat eine Entscheidung noch aus.
„Der Thüringer Sitz der Stiftung muss in Rudolstadt bleiben“, fordert Landrat Marko Wolfram. Hier habe die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bereits ihren Sitz und verfüge sowohl über qualifizierte Mitarbeiter als auch über langjähriges Fachwissen in der baulichen Betreuung von Schlössern und Gärten. Wolfram appellierte an die Landesregierung und die bestehende Schlösserstiftung, nun die Prioritäten auf die Heidecksburg zu setzen und die umfassende, dringend notwendige Sanierung endlich voranzutreiben.
Wolfram wirbt außerdem für eine Weiterleitung der Betriebskosten an die Museumsträger. „Wir verfügen im Landesmuseum über die nötigen Fachleute mit großer Erfahrung und hoher Kompetenz, um das museale Angebot weiter zu entwickeln“, so der Landrat.
Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ist Träger des Museumsverbundes Thüringer Landesmuseum Heidecksburg mit dem Museum Heidecksburg, den Fürstlichen Erlebniswelten Schloss Schwarzburg, dem Museum für Jagd-, Forst- und Klostergeschichte in Paulinzella sowie dem Friedrich-Fröbel-Museum in Bad Blankenburg.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt