Bad Blankenburg. Am Mittwochnachmittag stellte Landrat Marko Wolfram der Vorsitzenden der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Göring-Eckardt, Grünen-Landessprecherin Stephanie Erben sowie den grünen Direktkandidaten Olaf Müller und Frank Bock das ehemalige Friedrich-Fröbel-Gymnasium in Bad Blankenburg vor. Wolfram hatte das Gebäude ins Spiel gebracht, um dort eine internationale Schauspielschule in Thüringen zu etablieren. Die Grünen hatten den Vorschlag für eine solche in ihr Landtagswahlprogramm aufgenommen.
Wolfram warb nicht nur mit dem Gebäude, sondern vor allem mit der langen Theatertradition für eine Ansiedlung der Ausbildungsstätte im Landkreis. „Wir blicken in Rudolstadt auf eine mehr als 225-jährige Theatertradition zurück. Bereits ein Jahr nach der Gründung als Komödienhaus im Jahr 1793 gastierte Johann Wolfgang von Goethe mit seiner Schauspieltruppe aus Weimar bei uns am Haus. Er übernahm im Jahr 1794 sowie von 1796 bis 1803 die Programmauswahl und zeigte dem Publikum das Neueste und Aufregendste, was Theater zu seiner Zeit zu bieten hatte. Dazu gehörten seine eigenen Werke, aber vor allem die neuen Dramen Schillers und die Opern Mozarts. Unter der Führung von Intendant Steffen Mensching ist es gelungen, mit den Inszenierungen an unserem kleinen Theater bundesweite Aufmerksamkeit zu wecken, nicht zuletzt durch innovative Theaterformen wie bei der „Schicksalssinfonie“, bei der Schauspiel und Orchester miteinander verschmelzen.“
Wolfram hatte in einem offenen Brief an die Grünen aber auch das Liebhabertheater Schloss Kochberg mit aufgeführt. „Dort werden, getragen durch einen sehr aktiven Verein, in historischem Ambiente und in historischer Aufführungspraxis großartige Theaterstücke inszeniert, die sich weit über Thüringens Grenzen hinaus einen hervorragenden künstlerischen Ruf erarbeitet haben. Seit einiger Zeit finden dort Meisterkurse für Musikerinnen und Musiker aus aller Welt statt. Diese beweisen eindrucksvoll, dass der ländliche Raum perfekte Bedingungen für Kreativschaffende bieten kann“, warb der Landrat.
Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt und Landessprecherin Stephanie Erben dankten dem Landrat für die Initiative und zeigten sich bei dem Besuch beeindruckt von dem denkmalgeschützten Gebäude von 1955. In Spitzenzeiten wurden hier bis zu 1000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Zum Ensemble gehören neben zahlreichen Unterrichtsräumen auch eine Sporthalle, eine Mensa und eine Aula mit Bühne.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt