Lehesten-Schmiedebach. Am 21. September, dem 77. Jahrestag der Einrichtung des KZ-Außenlagers „Laura“ in Schmiedebach, wurde in der Gedenkstätte der 75. Jahrestag der Befreiung des Lagers durch US-amerikanische Soldaten am 13. April 1945 mit einer Gedenkveranstaltung gewürdigt. Sie war coronabedingt im Frühjahr verschoben worden.
Als symbolische Geste wässerten Landrat Marko Wolfram, die Vorsitzende des Fördervereins der KZ-Gedenkstätte, Dorit Gropp, Kirsten van Hasselt, Enkelin des in Schmiedebach beigesetzten ehemaligen Häftlings Herman van Hasselt und Kulturminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff den neu gepflanzten Baum der Erinnerung zum Gedenken an die Opfer. Im Anschluss ließen Vertreter der Reisevereinigung Saalfeld gut 50 Tauben aufsteigen. „Wir pflanzen nicht nur einen Baum, um zu mahnen, zu erinnern, sondern auch um zu zeigen, dass wir wachsam sind. Wir dürfen und werden nicht zulassen, dass sich die Geschichte wiederholt“, sagte Wolfram.
Wachsamkeit gegenüber Rechtsextremisten mahnte auch Kulturminister Prof. Dr. Hoff an: „Die Zukunft darf nicht die Vergangenheit sein, die durch eine Hintertür wieder hereinkommt.“ Für das Engagement des Fördervereins und des Landkreises dankte Kirsten van Hasselt, deren Großvater 2009 in der Gedenkstätte beigesetzt wurde. Dorit Gropp, die Vorsitzende des Fördervereins, erinnerte an die Entstehung der Gedenkstätte durch das persönliche Engagement der Menschen vor Ort.
Mitglieder des Fördervereins verlasen bei einem Rundgang durch das Gelände bewegende Texte von Schülerinnen und Schülern des Saalfelder Heinrich-Böll-Gymnasiums, die im Rahmen von Projekttagen entstanden waren. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch Jens Bühring, der mit Liedern von ermordeten KZ-Insassen die Besucher berührte. Im Anschluss legten die knapp 50 Teilnehmer Blumen und Gestecke am 1956 errichteten Gedenkstein nieder, darunter mehrere Kreistagsmitglieder, Kreistagsvorsitzender Oliver Weder und der Lehestener Bürgermeister René Bredow. In dem Buchenwald-Außenlager waren etwa 2600 Menschen aus 10 Nationen inhaftiert, mindestens 560 kamen dort ums Leben.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt