Galeristin Maren Kratschmer-Kroneck lädt am kommenden Samstag, 11. November, zur FINISSAGE der Ausstellung anlässlich des 70. Geburtstags der Rudolstädter Künstlerin Adelheid Eichhorn.
Deshalb findet am letzten Ausstellungstag um 17 Uhr, in der Saale-Galerie ein Galeriekonzert im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Klangnetz Thüringen" statt.
Das Motto lautet:
ZEIT-DREI-KLANG 1517-1717-2017
Reflexionen, Wiederherstellungen und Erneuerungen
Am 11.11.2017 in der Saale-Galerie Saalfeld um 17 Uhr
eine Veranstaltung im Rahmen von KLANGNETZ THÜRINGEN
Mit dem Konzertprogramm „ZEIT-DREI-KLANG 1517-1717-2017“ präsentiert der via nova – zeitgenössische Musik in Thüringen e.V. einen Beitrag zu den Jubiläumsfeierlichkeiten der Reformation. In ungewohnter und neuartiger Weise widmet sich das Programm dem Choralschaffen von Johann Sebastian Bach und Texten Martin Luthers. Die protestantische Tradition des Choralsingens, die ihren Ausgangspunkt in der Reformation hatte, wurde erst kürzlich in das Verzeichnis des immateriellen UNESCO-Kulturerbes aufgenommen. Von Luthers über 30 Liedern sind die meisten bis heute lebendig geblieben. 200 Jahre nach Luther erreichte die künstlerische Auseinandersetzung mit dem protestantischen Kirchenlied einen Gipfelpunkt im Werk Johann Sebastian Bachs. Über die Choralvorspiele seines Orgelbüchleins sagte Albert Schweizer: „Sie sind das Wörterbuch seiner Tonsprache, der Schlüssel zur Erkenntnis der Bachschen Musik überhaupt“. Das Projekt möchte dabei jedoch nicht stehenbleiben, sondern sucht die Verbindung zum heute: Das Luthersche und Bachsche Schaffen wird aus heutiger Sicht reflektiert und neu gedacht. So haben sich sechs zeitgenössische Komponisten mit dieser Vergangenheit beschäftigt und schufen auf Grundlage von Luthers Chorälen und Bachschen Choralvariationen neue Werke.
Um diesen zeitlichen Dreiklang (500 Jahre – 300 Jahre – heute) geht es beim Programm 1517-1717-2017 mit dem Ensemble diX aus Gera und der Sängerin Kathleen Danke aus Leipzig. Das Projekt überträgt also den Gedanken in die heutige Zeit, dass auch Bach sich 200 Jahre nach der Entstehung der Lutherschen Texte und Melodien ebenso zu Interpretationen inspiriert sah, die seiner Zeit entsprachen, und die für Luther eventuell sogar befremdlich gewesen wären. Wie ist nun unser heutiger Standpunkt dazu, welche Reflexionen, Wiederherstellungen und Erneuerungen könnten für unsere Zeit stehen? Dies soll in den 6 neu entstanden Kompositionen nachgespürt werden und den Blick auf Gegenwärtiges öffnen.
Das Programm wird am 11. November 2017 in der Saale-Galerie Saalfeld zu hören sein. Dabei erklingen auch die Lutherschen Original-Choräle und Bachschen Versionen als Gegenüberstellung zu den heutigen Kompositionen. Das Konzert beginnt um 17:00 Uhr und präsentiert Uraufführungen der Komponisten Joachim Beez (Arnstadt), Jonas Braun (Weimar), Thorsten Encke (Hannover), Thomas Stöß (Chemnitz), Lothar Voigtländer (Berlin) und Mario Wiegand (Weimar).
Interpretiert werden die Werke vom ensemble diX, das aus den Solo-Bläsern des Philharmonischen Orchesters Altenburg-Gera besteht, in der Besetzung Andreas Knoop (Flöte), Albrecht Pinquart (Oboe), Hendrik Schnöke (Klarinette) und Roland Schulenburg (Fagott). Als Gast des Ensembles übernimmt die Sängerin Kathleen Danke aus Leipzig den Solopart. Danke hat sich besonders als Sängerin Alter Musik unter anderem als Solistin beim Vocalconsort Berlin einen Namen gemacht. In der reizvollen Besetzung Sopran und Holzbläserquartett entfaltet das Programm so einen Kanon, der sowohl einen tiefen Einblick in die Werkstatt zeitgenössischer Komponisten als auch in die Gedankenwelt des großen Reformators erlaubt.
Das Projekt wird im Rahmen des KLANGNETZ THÜRINGEN, einer Thüringen-weiten Konzertreihe für zeitgenössische Musik, veranstaltet, und erklingt außerdem auch in Bad Köstritz (04.11.), Altenburg (19.11.) und Jena (8.12.). Träger ist der Verein via nova – zeitgenössische Musik in Thüringen e.V., der außer dem Klangnetz vor allem das internationale Festival Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik veranstaltet. Gefördert wird das Projekt durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und die Thüringer Staatskanzlei. Die Kompositionsaufträge für die Uraufführungen wurden die eine Förderung des Reformationsjubiläums durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien ermöglicht.
Das ensemble diX wurde in Gera – der Geburtsstadt des Malers Otto Dix – gegründet und hat in den vergangenen Jahren immer wieder durch ungewöhnliche Programme auf sich aufmerksam gemacht. So entwickelte es in Kombination mit Harfe, Saxophon, Schlagzeug, Rezitation, Tanz, Chor- oder Sologesang eine Reihe von interessanten Konzertprojekten, die unter anderem zu spannenden Programmen mit der Dresdener Palucca-Schule, dem Deutschen Buchpreisträger Lutz Seiler, dem Echo-Klassik-Preisträger Lutz Koppetsch und dem "Leipziger Vocalconsort" führten. Auf fünf CD-Produktionen kann das ensemble diX verweisen, die inzwischen zum festen Repertoire verschiedener Rundfunkstationen gehören und z.B. auch die Aufnahme in das Klassik-Bordprogramm der Lufthansa erlangten. Konzerthöhepunkte des Ensembles waren Auftritte im Gewandhaus Leipzig, in der Frauenkirche Dresden, beim Bachfest in Potsdam, in Köln, in der Erfurter Oper, im Mendelssohnhaus Leipzig, in Polen, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, in New York, in den Lutherkirchen von Florenz und Dublin, sowie beim Sydenham Arts Festival in London.
via nova – zeitgenössische Musik in Thüringen e.V.
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