Saalfeld/Rudolstadt. Vom 19. bis 22. November waren der gewählte Landrat des Landkreises Dolyna, Iwan Danylow , der Vorsitzende der staatlichen Verwaltung Dolynas, Juri Masur, sein Stellvertreter, Wiktor Gromysch, sein Berater, Witalij Skrypnyk, Kämmerin Svetlana Demtschenko und der Abgeordnete des Iwano-Frankiwsker Regionalrats, Bogdan Lenihevytsch, zu Besuch im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Auch waren aus dem polnischen Partnerlandkreis Opole Landrat Henryk Lakwa, seine Stellvertreterin Leonadra Ploszaj und der Vorstand des Kreisrats, Christoph Wysdak zugegen. Schwerpunkte des Besuchs beider Delegationen waren der Austausch über Ausbildungsmöglichkeiten sowie der Wissensaustausch über Maßnahmen und Projekte zur Inklusion.
Am Montag, dem ersten Tag des Besuchs, standen Vorgespräche zur Vertiefung und Intensivierung der erst Anfang Oktober neu geschlossenen Partnerschaft zwischen den Landkreisen Doylna und Saalfeld-Rudolstadt sowie dem Bildungszentrum Saalfeld auf der Tagesordnung. Bereits am Dienstag wurden die Gespräche dann durch Besuche in der Medizinischen Fachschule, den Thüringen-Kliniken „Georgius Agricola“ und der Samag in Saalfeld durch die Vorstellung der Betriebe, anschauliche Praxisbeispiele und Berichte insbesondere zur Fachkräftegewinnung und Ausbildung unterfüttert. Dem schloss sich ein erneutes Fachgespräch in kleiner Runde an. Beteiligt waren erneut die Landkreise Dolyna und Saalfeld-Rudolstadt sowie das BZ, in dessen Bildungsstätte am Steiger die Veranstaltung stattfand. Diese Runde wurde später vergrößert, sodass sich die Delegationsmitglieder aus Dolyna und Opole sowie verschiedene Kommunalpolitiker aus Saalfeld-Rudolstadt kennen lernen und offen besprechen konnten.
Auch der dritte Tag, Mittwoch, stand für die Delegation aus Dolyna ganz im Zeichen des Kennenlernens des Landkreises. Zunächst stellte der Geschäftsleiter des Zweckverbands Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung (ZWA), Andreas Stausberg, das Wasserwerk in Wöhlsdorf sowie anschließend die Kläranlage in Uhlstädt vor. Sowohl der Aufwand der Wassergewinnung wie auch die –Qualität und die Reinheit von aufbereitetem Abwasser sowie der Luft in der Umgebung der Anlage in Uhlstädt beeindruckten die Gäste aus der Ukraine. Beim Besuch in der Aeltesten Porzellanmanufaktur in Rudolstadt-Volkstedt wurde den Gästen ein Einblick in die Handwerkskunst des Landkreises gegeben. Besonders die filigranen und lebensnahen Details an den Porzellanfiguren sorgten für staunende Blicke und Kommentare. Den Abschluss des Tages bildete der Besuch der Musikschule in Rudolstadt. Die Leiterin der Schule, Brigitte Uch, gab einen Überblick über Angebot und Tätigkeiten der Schule, insbesondere in Hinblick auf die gelebte Inklusion durch den Musikunterricht. Aber auch die Finanzierung durch den Landkreis sowie die Beiträge der Eltern spielten eine Rolle. Natürlich demonstrierten auch die Schülerinnen und Schüler ihr Können – ebenso wie die Landräte Danylow, Masur und der Abgeordnete Lenihevytsch. Der Musiklehrer Herr Schlosser und einige Schüler führten den Delegationsteilnehmern vor, wie mit unterschiedlichsten Instrumenten und Geräten Musik gemacht werden kann – beispielsweise durch das Aneinanderschlagen von Plastikrohren, natürlich im Takt und Rhythmus. So kann auf einfache Weise von so gut wie jedem Kind nicht nur etwas über Musik gelernt werden, sondern vor allem selbst Musik gemacht werden.
Dem Thema Inklusion widmete sich auch der letzte Programmpunkt am Donnerstag, 23. November. In der Marco-Polo-Grundschule in Saalfeld wurde der Delegation von der Schulleiterin Jeannette Müller-Pfenzig erläutert, wie die Schule auf besondere Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern eingehen kann, die beispielsweise eine Sehbehinderung haben oder als Lernschwach gelten. Ein besonderer Punkt waren die Vorstellung und Erklärung des Montessori-Konzeptes, bei dem stärker auf den spezifischen Lernrhythmus und –Typus der Kinder eingegangen werde und die Klassenstufen 1 bis 4 gemeinsam unterrichtet werden
Auch wenn dieser Besuch schon viele verschiedene Programmpunkte abgedeckt hat, sind sich alle Beteiligten einig darüber, dass es mit der Landkreispartnerschaft noch viel kennenzulernen und vor allem umzusetzen gibt.
Arne Nowacki
Presse- und Kulturamt