

Erfahrungsbericht: Beamtenanwärter gehobener Dienst 1
Allgemeines zur Ausbildung
Die Ausbildung für die Laufbahn des gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienstes erfolgt im dual. Dabei wird die fachtheoretische Ausbildung, die insgesamt 21 Monate umfasst, an der Verwaltungsfachhochschule Gotha – Bereich KSAV ausgerichtet. Das Studium gliedert sich dabei in Grund-, Haupt- und Abschlussstudium, wobei in jedem Abschnitt neue Herausforderungen warten. Am Ende des Grundstudiums hat der Anwärter in einer Zwischenprüfung nachzuweisen, dass er den Wissens-und Kenntnisstand erreicht hat, der eine erfolgreiche weitere Ausbildung erwarten lässt. Während des Haupt- und Abschlussstudiums sind insgesamt sechs schriftliche Aufsichtsarbeiten zu fertigen sowie mindestens sechs weitere Leistungsnachweise (schriftliche Ausarbeitungen, Referate, Vorträge, Projektarbeiten etc.) zu erbringen. Zudem muss der Anwärter eine Diplomarbeit anfertigen, um nachzuweisen, dass er sein Wissen auch in wissenschaftlicher Hinsicht anwenden kann. Die letzte große Hürde stellt am Ende des Vorbereitungsdienstes die Laufbahnprüfung dar. Durch diese wird festgestellt, ob der Anwärter die Eignung und Befähigung für die vorgesehene Laufbahn besitzt. Hierzu gehören neben der Diplomarbeit eine schriftliche sowie eine mündliche Prüfung.
Die berufspraktische Ausbildung erfolgt im Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt und umfasst insgesamt 15 Monate. Dabei werden nahezu alle Ämter des Landratsamtes durchlaufen und ein breiter Einblick in das Alltagsgeschäft einer modernen Verwaltung ermöglicht.
Eigene Erfahrungen
Mit Beginn meiner Ausbildung am 01. Oktober 2013 im Landratsamt Saalfeld - Rudolstadt erfolgte die Ernennung zum Beamten auf Widerruf.
Bevor ich die Ausbildung begann, musste auch ich mich dem Auswahlverfahren unterziehen. Nachdem ich dann die Zusage für die Ausbildung erhielt, wurde mir ein vorbereitendes Praktikum angeboten, welches ich am 01. September 2013 auch begann. Nun war es endlich soweit – ein neuer Lebensabschnitt stand vor mir.
Da ich in meinem Jahrgang die einzige Anwärterin war, war ich froh, mit den anderen „Neulingen“ anfangen zu können, vor denen die Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten lag. Die ersten Tage waren sehr schön und aufschlussreich und mit einer Kanufahrt am dritten Tage wurden nun auch Kontakte mit den „alten“ Auszubildenden des Landratsamtes geknüpft.
In meiner ersten Praxisphase war ich im Presse-und Kulturamt eingesetzt. Dort erhielt ich erste Einblicke in das Alltagsgeschäft und konnte auch meine eigenen Fähigkeiten beispielsweise durch das Schreiben von Reden und Presseberichten unter Beweis stellen.
Im Anschluss an die Praxisphase folgte Mitte Oktober die erste Theoriephase an der Verwaltungsfachhochschule in Gotha, wo ich erstmals auf meine Kommilitonen traf. Die kleinen Kurse, ähnlich wie in der Schule, führen zu einem engen Zusammenhalt und machen den Vorlesungsalltag wesentlich angenehmer, insbesondere da die Dozenten mehr auf Probleme und Fragen der Studenten eingehen können.
Die Vermittlung allgemeiner Grundlagen in den Bereichen Recht, Wirtschafts- und Finanzlehre sowie im Bereich der Verwaltungs- und Sozialwissenschaften stellte dabei die Hauptaufgaben der Dozenten dar. Auch wenn man am Anfang ein nahezu beängstigendes Gefühl hatte, wenn man all die wirren Paragraphen und Gesetze hörte – gewöhnt man sich schnell an den Arbeitsablauf.
Auch wenn im Oktober noch keiner an die Zwischenprüfung gedacht hat, konnte man nicht schnell genug schauen und wir befanden uns schon in der Vorprüfungszeit. Dabei konnte ich beobachten, dass sich die Aufregung vor den ersten Klausuren relativ schnell legte und auch das zur Routine wurde. Man hatte somit das Gefühl, besser auf die bevorstehende Zwischenprüfung vorbereitet zu sein, da man wusste, was auf einen zukommen kann.
Im Mai war es dann soweit – die Zwischenprüfung stand auf dem Programm. Auch wenn man es am Anfang nicht glaubte, ist diese bei nahezu allen zufriedenstellend ausgefallen. Und so neigte sich auch die erste Theoriephase dem Ende zu.
Nach den Anstrengungen der letzten Wochen starteten wir alle mit voller Vorfreunde wieder in den Berufsalltag.
Ich wurde für die nächsten drei Monate dem Sachgebiet Öffentliche Ordnung zugewiesen. Dort konnte ich nun meine Erfahrungen aus der Theorie in die Praxis umsetzen. Das Alltagsgeschehen in diesem Bereich ist sehr vielfältig und spannend. Ich finde es zudem schön, dass man immer in den Verwaltungsprozess eingebunden wird und so selbst Erfahrungen sammeln kann.
Bevor im Dezember das Hauptstudium beginnt, freue ich mich jetzt erstmal auf meine restliche Zeit im Landratsamt. Ich werde in den nächsten drei Monaten in der Kommunalaufsicht tätig sein und hoffe, dass ich auch dort viele weitere Erfahrungen und Eindrücke sammeln kann.
Abschließend kann ich sagen, dass die Ausbildung im Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt sehr abwechslungsreich und interessant ist. Auch wenn viele den Eindruck haben, dass Verwaltungstätigkeiten sehr langweilig erscheinen – ich bin in dieser Hinsicht anderer Meinung. Ich freue mich auch in Zukunft ein Teil dieser Einrichtung sein zu dürfen.
Veranstaltungskalender
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