Erfurt. Am 12. Dezember verlieh die Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, Dr. Birgit Klaubert, im Luthersaal des Augustinerklosters in Erfurt den Thüringer Demokratiepreis. Einen Anerkennungspreis erhielt das Bündnis für Zivilcourage und Menschenrechte (Zumsaru) aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Thomas Endter und Jan Rabel nahmen den Preis stellvertretend für das Bündnis entgegen. Die Laudatio hielt der zweite Kreisbeigeordnete, Andreas Grünschneder.
„Die Mitglieder des Bündnisses setzen mit der Verteidigung der freiheitlich-demokratischen Grundwerte ein starkes Zeichen gegen die Vereinnahmung durch völkische Ideologien und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, sagte Grünschneder. Seit der Gründung sei das Bündnis mit einer großen Zahl von Aktionen an die Öffentlichkeit getreten und habe bei Tausenden Menschen Aufmerksamkeit und Unterstützung geweckt. Es sei eine Ehre und ein Ansporn für andere, dass aktive und mutige Menschen aus dem Landkreis mit dem Anerkennungspreis des Thüringer Demokratiepreises ausgezeichnet wurden, so der Beigeordnete.
Das Bündnis „Zivilcourage und Menschenrechte“ im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ist ein Bürgerbündnis, in dem sich 40 Ehrenamtliche aller Altersgruppen und aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen zusammen gefunden haben. Dazu gehören Privatpersonen und Vertreter aus Kirchen, Vereinen, Parteien, Politik, Wirtschaft und Schulen.
Das Bündnis existiert und arbeitet seit Herbst 2014. Anlass zur Initiative waren immer mehr rechte Anfeindungen und Übergriffe und die Zunahme rechtspopulistischer Parolen im Wahlkampf und in der Gesellschaft. Was die Mitglieder nicht weiter hinnehmen wollten war, dass radikalisierte politische Forderungen und eine zunehmend von Hetze, Hass und Ressentiments bestimmte Sprache den gesellschaftlichen Diskurs bestimmen.
An das Bündnis sind inzwischen über ein Dutzend Initiativen, Vereine und Parteien angebunden. Sie kooperieren und unterstützen sich gegenseitig und das Bündnis wirkt – auf informeller Ebene – wie eine Art Dachverband über all diesen Bestrebungen. Der Anerkennungspreis des Bildungsministeriums ist mit 500 Euro dotiert.
Den Hauptpreis und somit 3.000 Euro, erhielt die ehrenamtliche zweite Vorsitzende des Vereins "Tägliche Brot Insel", Heike Döbler aus Kahla. Der Verein setzt sich für eine demokratische Gesellschaft ein, die keinen Menschen ausgrenzt. Auf dem zweiten Platz wurden Gisela und Johannes Bock, Mitglieder des Vereins „Bürgerbündnis gegen Rechts“ aus Weimar für ihr herausragendes Engagement für eine bunte und demokratische Gesellschaft mit 2.000 Euro belohnt.
Der mit 1.000 Euro dotierte 3. Preis ging an das Gemeinschaftsprojekt der Buchkinder Weimar e. V. "Welcome Refugees – Ein Willkommensbuch von Kindern für Kinder". Gemeinsam erarbeiteten Kinder mit und ohne Fluchthintergrund ein Willkommensbuch in fünf Sprachen zur Vorstellung der Stadt Weimar, beispielsweise in Bezug auf Spielplätze, Museen, Kulturangebote oder Begegnungsmöglichkeiten.
Weitere Anerkennungspreise gingen an „Bühne Schlachthof Eisenach“, die Handmade-Redaktion bei „Radio F.R.E.I.“, und „Radio Lotte Weimar“.
Lisa Karrasch
Presse- und Kulturamt