Saalfeld/Piesau/Lippelsdorf. Zum Tag des Thüringer Porzellans eröffnen die Porzelliner-Freunde Piesau ihre Sonderausstellung „Weißes Gold“ – und die Porzellanfabrik Wagner und Apel feiert ihr 140jähriges Bestehen. Dort gibt es eine exklusive Luther-Figur von Stefan Ziege, die speziell für Wittenberg hergestellt wird.
Zu den Partnern der Rudolstädter Heimathefte und des im Dezember gewählten Kreisheimatpflegers Ralf Thun gehören alle heimatkundigen und geschichtsinteressierten Menschen in der Region. Diese sind in der übernächsten Woche, am 25. April, um 18 Uhr, zum ersten Treffen der Heimatpflege in das Saalfelder Schloss eingeladen.
Zu den Partnern der Heimathefte gehören auch die Heimatfreunde Piesau, bei denen die RHH-Redaktion im November die Sonderausstellung „Vielfalt Glas“ besichtigte. Seit dem Tag des Thüringer Porzellans am vergangenen Wochenende ist im Piesauer Gemeindeamt nun die neue Sonderausstellung „Weißes Gold“ zu sehen. In der Regie von Sigrid Lippert, Andrea Paar und Gudrun Müller haben die Porzelliner-Freunde Piesau eine Menge spannendes „Porzellanmaterial“ zusammen getragen. Pfarrer i.R. Hans Jürgen Lange lieferte als Besonderheit einen Abriss über die Geschichte und Bedeutung der Zeichenschule Lichte für die Porzellankunst. In seinen einführenden Worten erinnerte er sich daran, dass ihn einst die Liebe zu einer hiesigen Porzellanprinzessin in die Region gelockt habe. Und er spann den Faden von den bedeutenden Porzelliner-Werkstätten in und um Piesau, der durch Heiraten bis nach Rödental reichte, wo bei Goebel die weltberühmten Hummelfiguren hergestellt werden. Egal, wo auch immer er in der Welt gewesen sein – er habe dort immer Porzellan aus dem Thüringer Wald vorgefunden. Aus der Region also, wo das Porzellan von Georg Heinrich Macheleid (1723-1801), Wolfgang Hamann (1713-1785) und Johann Gottfried Greiner (1732-1792) im Jahr 1760 nacherfunden wurde und die damit den Weltruhm des Thüringer Porzellans begründeten.
Ausstellungseröffnung mit Porzellankannensammlern und einer „Ex-Prinzessin“
Bei der Ausstellungseröffnung machten zwei Porzellanfreunde auf ihr sehr spezielles Hobby aufmerksam, das Porzellankaffeekannensammeln. Klaus Adler und Wolfgang Brokmann zeigten, wie sie für dieses Thema brennen. Und dabei erwähnten sie auch den Kaffeekannensammler mit der größten Sammlung – die finde man nämlich auf Carls Erdbeerhof in Rövershagen – mit 40 000 Kannen an fünf Standorten.
Zu Gast waren gewissermaßen auch eine Fee –die Buchautorin Sylvana von Ende in einem ätherischen Porzellankleid – und eine echte Porzellanprinzessin ganz inkognito.
Denn es ist schon über zehn Jahre her, dass die hiesige Porzellanprinzessin Ariane – beschäftigt bei Wagner und Apel in Lippelsdorf – als Prinzessin amtierte. Mit ihrer Chefin Marika Rosenbusch war sie diesmal im Wagner und Apel-Dienstshirt unterwegs, denn ihr Prinzessinnenkleid gehört zur aktuellen Ausstellung.
Wagner und Apel in Lippelsdorf- 140 Jahre jung
Bei der Ausstellung in Piesau hatten Marika Rosenbusch und Prinzessin Ariane bereits für das besondere Programm geworben, das man sich in der Nachbarschaft in Lippelsdorf in der Porzellanfabrik Wagner und Apel zum Firmenjubiläum ausgedacht hatte. So alt wie die Firma – 140 Jahre – ist Seniorchef Hans-Heinrich Seibert zwar noch nicht, aber mit seinem reifen Lebensalter in den 70ern ist er doch mehr als halb so alt wie die Firma, die er nach 1989 zusammen mit seinen Töchtern Marika und Regina in die Selbständigkeit zurück geführt hat. Dabei sprühten er und seine Töchter an diesem Tag vor jugendlicher Kreativität – insbesondere, als es darum ging, den anwesenden Partnern der Firma „Bambis“ zu verleihen. Wobei der Seniorchef doch ein wenig überrascht war, als er den Ehrenbambi für sein Lebenswerk erhielt.
In einer einmaligen Atmosphäre feierte die Familie mit ihren Mitarbeitern, Freunden und Gästen das Jubiläum. Dabei merkte man dem Firmentriumvirat aus Vater und Töchtern ihre Begeisterung an – für ihr Unternehmen, für die Mitarbeiter – und für das Porzellan.
Bei der Führung präsentierte Firmenchefin Regina Kästner manche Kostbarkeit – doch besondere Aufmerksamkeit erhielt die liebevoll von ihr als „Knuffel“-Luther bezeichnete Figur des Porzellankünstlers Stephan Ziege, den die Lippelsdorfer exklusiv für einen Wittenberger Kunden produzieren, der jetzt aber auch im Werksverkauf angeboten wird.
Vortrag über Porzellanmedaillen in Lichte
Freunde des weißen Goldes können sich in der nächsten Woche, am Mittwoch, 19 April, weiter bilden – dann laden die Porzellanfreunde nach Lichte ins Gasthaus „Zum goldenen Löwen“ ein. Um 17 Uhr spricht dort Henning Huschka als Experte über Porzellanmedaillen. Als Autor
Martin Modes
Presse- und Kulturamt