Saalfeld/Berlin. Im Landratsamt sind die ersten Bewilligungsbescheide für den Breitbandausbau eingetroffen. Für den Bereich Nord wurden rund 5 Millionen Euro bewilligt, für das Planungsgebiet Mitte 7,6 Millionen Euro. Damit erhalten rund 7500 Haushalte und etwa 700 Unternehmen im Landkreis schnelles Internet. Insgesamt umfassen die beiden Vorhaben ein Kostenvolumen von gut 29 Millionen Euro. Landrat Marko Wolfram hatte die Mittel aus dem Bundesprogramm zur Förderung des Breitbandausbaus Ende Februar beantragt.
Zum Bereich Nord gehören Uhlstädt-Kirchhasel, Remda-Teichel, Königsee-Rottenbach, Bad Blankenburg, das Schwarzatal sowie die Bergbahnregion. Hier sollen mithilfe der 4,96 Millionen Euro Fördermittel 1465 Haushalte und 149 Unternehmen zuverlässig mit Brandbreiten von mindestens 50Mbit pro Sekunde versorgt werden. Dafür werden 13 Kilometer Tiefbauarbeiten notwendig, bei denen 108 Kilometer Glasfaser und 162 Kilometer Leerrohre neu geschaffen werden. Mehr als 60 Prozent der angegebenen Anschlüsse sollen nach Ende der Maßnahme sogar mit 100 Mbit pro Sekunde das Internet nutzen können. Die Gesamtkosten liegen hier bei fast genau 9 Millionen Euro abzüglich geplanten Einnahmen von 1,9 Millionen Euro. 710.000 Euro beträgt der Eigenanteil, den die Gemeinden tragen. Zur Bundesförderung kommen 1,4 Millionen Euro Landesförderung dazu.
Das zweite Fördergebiet umfasst das übrige Kreisgebiet inklusive der Kommunen Saalfeld, Saalfelder Höhe, Unterwellenborn, Kamsdorf, Kaulsdorf mit den Gemeinden Hohenwarte, Drognitz und Altenbeuthen und Leutenberg. Hier stehen 7,58 Millionen Euro Fördermittel bereit. Hier liegen die Gesamtkosten bei 20 Millionen Euro abzüglich 7,7 Millionen Euro geplanter Einnahmen. Knapp 4 Millionen Euro fließen aus anderen Förderprogrammen (Landesmittel), der Eigenanteil der Gemeinden beträgt 1,1 Millionen Euro. Dafür werden 106 Kilometer Tiefbauarbeiten ausgeführt, bei denen 830 Kilometer Glasfaserkabel und 349 Kilometer Leerrohre verlegt werden. Nach Abschluss der Arbeiten werden dann 6136 Haushalte und 548 Unternehmen mit 50 Mbit pro Sekunde versorgt. Mehr als 40 Prozent bekommen sogar Anschlussgeschwindigkeiten von 100 Mbit pro Sekunde.
Laut Fördermittelbescheid müssen die Mittel bis zum 31. Oktober 2018 umgesetzt sein. Der Bund stellt das Geld zur Schließung der sogenannten Wirtschaftlichkeitslücke zur Verfügung. Für die Betreiber von Breitbandnetzen sind die Kosten im ländlichen Raum oft nicht durch spätere Einnahmen zu decken. Anders sieht es in Städten wie Saalfeld und Rudolstadt aus, die schon seit längerem größtenteils mit Breitband versorgt sind. Mit den vorliegenden Fördermittelbescheiden können nun die Landesmittel beantragt werden.
Die VG Lichtetal ist mit einem eigenen Fördermittelantrag am flächendeckenden Ausbau der Breitband-Infrastruktur beteiligt. Der Kreistag Saalfeld-Rudolstadt hatte am 13. Dezember 2016 den Beschluss gefasst, die Aufgabe der gemeindlichen Breitbandversorgung zu übernehmen. Voraussetzung waren entsprechende Beschlüsse der Gremien der Städte und Gemeinden.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt