Saalfeld. Bereits seit dem 13. Juli ist die Kreisstraße K 172 wieder komplett befahrbar. „Dank der guten Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Wöckel aus Wurzbach bei Planung und Baubegleitung konnten wir die Straße schon früher als geplant und völlig ohne Mängel frei geben“, so Karl-Friedrich Heinecke als zuständiger Mitarbeiter vom Sachgebiet Tiefbau.
Das Planungsbüro konnte in seiner Arbeit auf Unterlagen des in Langenwetzendorf ansässigen Ingenieurbüros Böttcher zurückgreifen. Das Büro hatte vor der Sanierung eine geotechnische Bewertung erstellt.
Erfreulich ist aus Landkreissicht, dass die Baukosten sogar unter dem ursprünglichen Planansatz blieben. Nach Fertigstellung belaufen sich die förderfähigen Gesamtkosten auf ca. 407.000 EUR. Das Vorhaben wird zu 75 Prozent vom Land gefördert, so dass von dieser Seite ca. 305.000 EUR zur Verfügung stehen.
Damit der Bau der letzten 1,2 km Kreisstraße aus Richtung Lehesten bis zum Abzweig Lichtentanne (Knoten Landesstraße 2376) zur Landesstraße in Richtung Großgeschwenda – Probstzella tatsächlich realisiert werden konnte, war ein längerer Vorlauf notwendig: 2016 war die Strecke mit einer Verpflichtungsermächtigung für den Kreishaushalt 2017 eingestellt worden. Nach Eingang des Fördermittelbescheides im Oktober 2016 konnte zügig mit der Planung begonnen werden/fortgeführt/beendet werden.
Noch im Oktober war die Submission im Anschluss an die Öffentliche Ausschreibung erfolgt. Der Bau- und Vergabeausschuss hatte den Vergabevorschlag an die Firma Bauer Bauunternehmen GmbH aus Walschleben als wirtschaftlichster Bieter bestätigt, so dass am 23. November 2016 der Zuschlag erfolgen konnte. Parallel zur Ausführung des Straßenbaues wurden im Auftrag der TEN im Straßenrandbereich neue Versorgungskabel mitverlegt.
Bei der Umsetzung wurde erstmals bei einer Kreisstraße eine neue Technik angewendet, die auch für die Tiefbauer des Landratsamtes nicht alltäglich ist. Dabei wurde der abgefräste Asphalt nach einem Kaltrecyclingverfahren mittels in-situ Technologie verfestigt und wieder eingebaut. Nach beidseitiger Stabilisierung der Straßenschultern haben die Straßenbauer auf 5 Metern Breite die verschiedenen Schichten eingebaut. Auf die vollflächige Verfestigungsschicht in einer Stärke von 15 cm, die mittels der Recyclingtechnik hergestellt worden war, folgt ein bituminöser Oberbau mit 10 cm Asphalttragschicht und 4 cm Asphaltdeckschicht.
„Wir haben bei dieser Maßnahme eine mobile Aufbereitungsanlage eingesetzt. Dadurch entstehen geringere Kosten als bei einer Entsorgung des bituminösen Ausbaumaterials, außerdem ist es unter Umweltgesichtspunkten eine sinnvolle Lösung“, so Tiefbau-Sachgebietsleiter Marko Schönheyd abschließend.
Hintergrund
Der Straßenbau wurde über das Förderprogramm KSB 2016 (Programm des Freistaates Thüringen zur Förderung des Kommunalen Straßenbaues) gefördert.
Die Ortsdurchfahrt in Lehesten der Kreisstraße war bereits im Jahr 2008 grundhaft durch den Landkreis als Gemeinschaftsmaßnahme mit dem Zweckverband WALO erneuert worden.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt