Rudolstadt. Das Naturhistorische Museum im Rudolstädter Residenzschloss Heidecksburg ist mit seiner Gründung als Naturalienkabinett durch Prinz Friedrich Karl von Schwarzburg-Rudolstadt im Jahre 1757 das älteste Naturmuseum Thüringens. Seither ist eine vielfältige Sammlung aufgebaut worden, die alle Naturreiche umspannt. An der Gestaltung der Präparate wirkten nicht nur einige Kustoden selbst, sondern auch eine Vielzahl von Präparatoren, darunter beispielsweise der Begründer der modernen Dermoplastik, Philipp Leopold Martin. An ihren Präparaten lassen sich Fortschritte des wissenschaftlichen, handwerklichen wie künstlerischen Schaffens ablesen.
Die Sonderausstellung aus Anlass des 260-jährigen Bestehens des Museums fokussiert die zoologische Präparation, die nicht nur einen wichtigen Grundpfeiler für die Ausstellungen in den naturkundlichen Museen, sondern ebenso eine Grundlage für die Wissenschaft darstellt. Naturkundliche Sammlungen sind ein essenzieller Bestandteil moderner Naturforschung und können Aufschluss über viele biologische Aspekte, z.B. die Evolution der Arten sowie deren Verbreitung, geben.
Gezeigt werden Techniken, Materialien und Werkzeuge, die sich im alltäglichen Gebrauch eines Präparators wiederfinden. Zudem werden Präparate aus verschiedenen Tierklassen vorgestellt, wobei der Schwerpunkt auf der Taxidermie, der Präparation von Wirbeltieren, liegt. Anhand ausgesuchter Arten kann hierbei der Vergleich zwischen historischer und neuzeitlicher Präparationstechnik gezogen werden.
Im Rahmen der Ausstellung erscheint ein gleichnamiges Begleitbuch, welches am Tag der Eröffnung vorgestellt wird.