Saalfeld. Thüringer Waldrandroute, Saale-Radweg, Kloster-Radweg, Loquitz-Radweg oder Schwarztal-Radweg – jede dieser bekannten Radwege war am Montag dieser Woche Thema bei der aktuellen Beratung der kreislichen Arbeitsgruppe Radverkehr, die sich turnusmäßig zweimal im Jahr trifft.
Vorteile des Radroutenplaners Thüringen
Im Mittelpunkt stand der Beitrag von Manuela Helbing vom Landesamt für Bau und Verkehr, die in dieser Runde zu Gast war, um den Radroutenplaner Thüringen vorzustellen, für den sie als Projektleiterin zuständig ist. „Thüringen macht damit eine Planung von „Haustür zu Haustür“ möglich“, betonte sie. Aufgrund der Programmgleichheit mit den Bundesländern Hessen und Nordrhein-Westfalen ist damit eine durchgängige Planung in Ost-West-Richtung bis in das belgische Grenzgebiet möglich. Der Planer ist ein kostenfreies Marketinginstrument und funktioniert außerdem um den „Speckgürtel Thüringen“ herum sehr gut - wie nach Bayern oder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt , demnächst soll auch das sächsische Vogtland dazu kommen.
Neben der umfangreichen und leicht zu bedienenden Funktionalität – mit Themenrouten, Tourentipps, Höhenprofilen und Oberflächenbeschaffenheit – verwies Helbing auch auf den Mängelmelder im Radroutenplaner. Nur wenn Kommunen die aktuellen Infos über neue Wegeführungen oder Umleitungen lieferten, könnten Radfahrer online auf ihren Endgeräten tatsächlich die richtigen Pläne und Routen vorfinden.
Thüringer Waldrandroute
Bei den weiteren Themen behandelte die Arbeitsgruppe den Ausbau und die Optimierung des kreislichen Radwegenetzes. Das derzeit größte Projekt, die Thüringer Waldrandroute von Saalfeld nach Eisenach, soll bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Die Verträge sind unterzeichnet, verschiedene Maßnahmen sind auf den Weg gebracht, so dass etwa die erforderliche Erneuerung des Brückenüberbaus über die Schwarza im Frühjahr 2018 anfangen kann. Bereits in diesem Monat soll der Radwegebau in Königsee beginnen.
Serviceständer für Fahrräder
Diskutiert wurde das Projekt „Serviceständer für Fahrräder“, mit denen Radlern unterwegs als eine Art „Boxenstop“ an den Radwegen wichtige Fahrradwerkzeuge einschließlich einer Profiluftpumpe angeboten werden sollen. Zur Finanzierung sollen LEADER-Mittel beantragt werden.
Erlebnisbereiche für den Klosterradweg
Zu den weitergehenden Vorstellungen für den Radverkehr im Landkreis gehört auch die schrittweise Schaffung von Erlebnisbereichen an Themenrouten. Ähnlich wie am Mühlen-Radweg Saale/Ilm und an der Bergbauroute könnte auch der Kloster-Radweg dadurch weiter aufgewertet werden. Eine Arbeitsgruppe in der Stadt Königsee-Rottenbach wird sich dem Thema annehmen.
Neues vom Saale-Radweg
Ein Dauerthema in der AG ist der Saale-Radweg. Dieser ist in der ADFC-Reiseanalyse 2017 erstmals unter die Top 10 bei insgesamt 257 Radrouten gekommen. Umso wichtiger erscheint es, die Wegeführung und Beschaffenheit von Saalfeld aus flussaufwärts weiter zu verbessern.
So ist die Realisierung mit einem Brückenbauwerk bei Reschwitz/Obernitz für die neue Route weit fortgeschritten, dass in Abstimmung der Stadt Saalfeld und der Gemeinde Saalfelder Höhe der Eigenanteil für eine in Aussicht gestellte Förderung durch die Thüringer Aufbaubank abgesichert werden kann. Der Auftrag für die Vorplanung ist ausgelöst. Eine Realisierung soll im kommenden Jahr erfolgen.
Für die weitere neue Routenführung von Reschwitz nach Hohenwarte wurden eine alternative Linienführung und deren Kosten untersucht. Es sind verschiedene Umweltbelange zu berücksichtigen, weil die Strecke durch FFH-Gebiete führen soll. Ebenfalls noch ein Stück weit in der Zukunft, aber bereits fest eingeplant im „Leitprojekt Thüringer Wald“, ist ein ufernaher Weg am Hohenwarte-Stausee.
Weiterhin steht den Radlern auch in der zweiten Hälfte des Jahres am Saale-Radweg bei Remschütz eine „Durststrecke“ bevor. Aufgrund der Hangsicherung wird der Radweg im Bereich gesperrt, samstags und sonntags bleibt er befahrbar sein.
Eine Umleitungsstrecke wird auf der anderen Saaleseite eingerichtet. Weil hier zeitgleich Kanalarbeiten stattfinden, müssen die Radler auf ca. 700 Meter Länge durch die Baustelle schieben.
Investvorhaben in Rudolstadt
Schließlich informierte der Vertreter der Stadt Rudolstadt über Vorschläge für das kommunale Investitionsprogramm Radverkehr: Diese Vorschläge beinhalten den Ausbau des Weges am Skater-Park und des Gehweges „Am Spielborn“ als kombinieten Rad- und Gehweg, außerdem den Neubau von Rad- und Gehweg zur Schremsche, eine Querungsinsel an der Westrampe, den Lückenschluss Tiergartenstraße zum Schwarzatalradweg und neue Abstellanlagen u.a. am Bahnhof.
Foto: Landratsamt Martin Modes
Die Teilnehmer der kreislichen AG Radverkehr
Martin Modes
Presse- und Kulturamt