Saalfeld. Am Mittwoch überreichte Landrat Marko Wolfram den Ehrenamtspreis des Landkreises an Agata Kraus. Die langjährige Leiterin der Rettungshundestaffel beim DRK-Kreisverband Rudolstadt war bei der Ehrenamtsgala des Landkreises verhindert und bekam ihre Auszeichnung nun nachträglich. Mit dabei hatte sie Rocky, ihren 9-jährigen Rüden – ein Weihnachtsgeschenk ihrer Kinder. Als Team suchen Zwei- und Vierbeiner im Ernstfall nach vermissten Personen.
Natürlich macht der Einsatz nur einen Teil der Tätigkeit aus. Denn damit Hund und Frauchen oder Herrchen ihre Aufgabe im Ernstfall ausführen können, bedarf es vieler Stunden von Zwei- und Vierbeinern auf Übungsplätzen. Was alles zur Arbeit eines Rettungshundeteams gehört, das weiß Staffelleiterin Agata Kraus genau: Training der Hunde, Ausbildung der Helfer in den Bereichen Sanitätsdienst, Kynologie (also die Lehre zum Thema Hund), Einsatztaktik, Öffentlichkeitsarbeit beim Auftritt der Staffel in Kindergärten, Schulen oder Festen und natürlich die Einsätze.
Die Rettungshundestaffel Rudolstadt ist thüringenweit und manchmal auch darüber hinaus tätig. Immer wieder kommen Anfragen nach dem Einsatz des Teams. Dies kann am Wochenende ebenso vorkommen wie mitten in der Nacht. Lange Anfahrten und lange Sucheinsätze gehören ebenso dazu wie Einsatzabbrüche, nachdem man sich nachts halb zwei am Einsatzort eingefunden hat. Um die dreißig Mal rücken Agata Kraus und ihre Staffel im Jahr zu Einsätzen aus.
Alle Mitglieder der Rettungshundestaffel engagieren sich auch im Sanitätsdienst des Kreisverbandes, bei der Blutspende und in einem hohen Maße auch im Katastrophenschutz des Landkreises. Alle sind Helfer des Medizinischen Einsatzverbandes. Für die Ehrenamtlichen bedeutet das weitere Ausbildungen, Übungen und Einsätze dazu. „Interessierte sind herzlich eingeladen, an einem Training teilzunehmen“, so Kraus, die weitere Mitstreiter gewinnen möchte.
Der Kreisverband übernimmt im Jahr etwa 100 sanitätsdienstliche Absicherungen, bei dem häufig auch Helfer der Staffel zum Einsatz kommen. Monatlich gibt es eine Ausbildung des Medizinischen Einsatzverbandes. In den letzten Jahren gab es einige Einsätze bei Hochwasserlagen, Bombenfunden und Flüchtlingszügen. Im Jahr 2017 ist der Übungstakt an der ICE-Neubaustrecke hoch. Dies betrifft die meisten der Staffelmitglieder.
Darüber hinaus organisiert, koordiniert, erfragt, mahnt, lobt, kritisiert und hilft Agata Kraus an allen Ecken und Enden. Sie schreibt Statistiken, vertritt die Staffel auf Landesebene und hält den Kontakt zum Träger. Diesen Vollzeitjob erledigt sie seit Jahren ehrenamtlich, unentgeltlich und freiwillig. „Mit dem heutigen Termin möchte ich Ihnen nochmal persönlich meinen Dank aussprechen, stellvertretend für das gesamte Team der Rettungshundestaffel“, sagte Landrat Marko Wolfram.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt