Saalfeld. Vom Montag, dem 9. Oktober, bis zum Donnerstag, 12. Oktober fand die nun schon seit dem Jahr 2011 zur Tradition zählende Seminarfahrt nach Weimar in die Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte (EJBW) für die Auszubildenden, Studenten und Beamtenanwärter des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt statt. Als alle 17 Teilnehmer, darunter auch die sieben „Neuen“ und die zwei Begleiterinnen, eintrafen, begannen die vier sehr interessanten, komplexen aber auch nachdenklichen Tage. Die Seminarleitung übernahm dieses Jahr die Bildungsreferentin im gesellschaftspolitischen Bereich, Maria Gehre.
Auftakt zum Seminarprogramm
Wie üblich begann man mit einer kleinen Vorstellungsrunde zum besseren Kennenlernen und erarbeitete Seminarregeln wie zum Beispiel den respektvollen Umgang miteinander. Weiterhin sprach man über Erwartungen an das Seminar. Anschließend stellte die Seminarleiterin kurz das Programm vor, wo neben vielen Themen zur gesellschaftspolitischen Bildung auch Übungen zur Stärkung der Gruppendynamik enthalten waren. Schnell merkten die Teilnehmer, dass das Seminar neben dem Inhalt zu Institutionen und Verantwortung besonders dazu diente, sich untereinander besser kennenzulernen.
Kernthema Verwaltung und Verantwortung – Besuch bei Topf und Söhne
Als nächsten Schritt wandte man sich den Fragen der nächsten vier Tage zu:
„Was bedeutet Verantwortung und wo kommt die Verwaltung ins Spiel?“ sowie „Wie spiegeln sich Werte in Regeln oder Gesetzen?“. Die Themen wurden in kleineren Gruppen erarbeitet und anschließend präsentiert. Diese Kleingruppenarbeiten leisteten eine Vorarbeit zu dem Besuch am Erinnerungsort „Topf und Söhne“ - Die Ofenbauer von Auschwitz. welcher der Höhepunkt dieser Fahrt war.
„Topf und Söhne“ war ein Unternehmen, das unter anderem im zweiten Weltkrieg die Verbrennungsöfen und die Belüftungstechnik für die Gaskammern in den Konzentrationslagern und Vernichtungslagern des NS-Staates herstellte. In der Ausstellung findet man diverse Angebote und Versandanzeigen, die die Bestellungen der SS als Betreiber der NS-Konzentrationslager bestätigen. Die Dokumente in Verbindung mit der Besichtigung waren für alle interessant und stimmten Viele nachdenklich. Mit diesem Hintergrundwissen fiel der Fokus der Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf die Auswirkungen staatlichen und wirtschaftlich organisierten Handelns. „Damit wird auch für uns in der Verwaltung deutlich, welche Rolle und Verantwortung wir als Auszubildende heute bei unserer täglichen Arbeit haben“, sagte Julius Wohlfarth, einer der neuen Auszubildenden. Wegen dieser Erfahrungen besuchten die Teilnehmer auch das Landesverwaltungsamt. In einer Führung durch das Gebäude und in einem Vortrag über die verschiedenen Ämter der Landesverwaltung mit jeweils ein paar zusätzlichen Informationen wurde den Lehrlingen viel über die Geschichte beigebracht.
Fazit – Teambildung für die Zukunft
Am Rande des Seminars einigte man sich auf eine gemütlich Runde zum Ausklingen der Seminarfahrt, wobei sich dadurch die Teambildung weiter verbesserte und man sich näher kennenlernte. Man besprach die Eindrücke des Besuchs in Erfurt und führte anschließend noch Übungen zu menschlichen Stereotypen beziehungsweise zur Kategorisierung durch. Zum Schluss werteten die Teilnehmer ihre Erfahrungen und Eindrücke des Seminars aus, die allesamt nur positiv waren.
„Am Ende dieser Studienfahrt lässt sich sagen, dass es eine willkommene Abwechslung war und wir viel aus diesen Tagen mitnehmen“, sagte die Ausbildungsbeauftragte Alina Gonzalez Ortega zum Abschluss, die mit der Jungend- und Auszubildendenvertretung Nicole Janke für die Tage den Auszubildenden als Betreuerinnen bei Fragen und Problemen zur Seite standen.
Patricia Pohle
Auszubildende Presse- und Kulturamt