Piesau. „Ich freue mich, dass wir nach zwei Jahren Bauzeit die Kreisstraße 179 in einem Top-Zustand in Betrieb nehmen können. Für die Menschen und die Wirtschaft in der Region verbessert sich damit endlich eine wichtige Verkehrsanbindung, für die wir lange gerungen haben“, sagte Landrat Marko Wolfram am Dienstag. Anlass war die Abnahme der aufwendigen Baumaßnahme. Gut 1,3 Millionen Euro hat die Sanierung der ehemaligen Landesstraße gekostet. In der Ortsdurchfahrt Piesau wurden unter Beteiligung der Gemeinde, der Thüringer Energienetze (TEN) sowie des Zweckverbandes Rennsteigwasser Versorgungsleitungen gelegt und die Entwässerung erneuert. Insgesamt wurden rund 2,2 Kilometer Kreisstraße erneuert, davon gute ein Kilometer in der Ortslage und 1,2 Kilometer freie Strecke.
Die Planungen hatten bereits 2015 begonnen und sollten ursprünglich in drei Abschnitten zwischen 2016 und 2018 durchgeführt werden. Für die Strecke von der Ortsdurchfahrt Piesau bis zur Kreisgrenze nach Sonneberg wurden durch das Sachgebiet Tiefbau im Landratsamt Fördermittel angemeldet. Die Gemeinde als Baulastträger für die Gehwege beantragte ebenfalls Zuschüsse beim Land. Allerdings überstiegen die angemeldeten Mittel den Fördertopf des Landes. Erst im Laufe des Jahres 2016 konnte eine Einordnung mit verringertem Leistungsumfang erreicht werden. Nach öffentlicher Ausschreibung im Herbst 2016 wurde die Bauausführung für 2017 eingetaktet.
Im ersten Bauabschnitt wurde in der Ortsdurchfahrt und auf 150 Metern besonders stark geschädigter freier Strecke eine sogenannte Kaltrecyclingschicht (KRC-Schicht) eingebaut. Dabei wurde das vorhandene Obermaterial abgefräst und in einer mobilen Mischanlage in Piesau zur Herstellung der KRC-Schicht aufbereitet. Nach öffentlicher Ausschreibung als Gemeinschaftsmaßnahme zwischen dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, der Gemeinde Piesau sowie der TEN wurde die Baumaßnahme durch die Firma Wachenfeld Bau GmbH ab Mai 2017 bis zur Fertigstellung Ende August 2017 planmäßig unter Vollsperrung ausgeführt. Rund 600.000 Euro betrug der Landkreisanteil an diesem rund 840 Meter langen Abschnitt. Die Förderung lag bei 75 Prozent. Die Planung für beide Bauabschnitte übernahm das Bauplanungsbüro Wohlfarth GmbH aus Gräfenthal.
Durch die Verzögerung bei der Klärung der Finanzierung und die notwendige Verschiebung des Baubeginnes am 1. BA in das Jahr 2017 musste der ursprünglich geplante Bauumfang von drei auf zwei Bauabschnitte leistungsmäßig und finanziell gekürzt werden. Nachdem die Fördermittel für 2018 eingeordnet waren, erfolgte in diesem Jahr der zweite Bauabschnitt. Dabei wurde die komplette Fahrbahndecke der freien Strecke bis zur Kreisgrenze auf einer Länge von 580 Metern erneuert und kaputte Rinnsteine ersetzt.
Am Beginn der Ortsdurchfahrt Piesau in Richtung Ernstthal wurden Entwässerungsprobleme beim Straßen- und Oberflächenwasser beseitigt. In der Ortsdurchfahrt wurde ebenfalls die Sanierung der Straßendecke bis über den zweiten Abzweig „Mittelbergstraße“ hinaus in Richtung Brücke über die Piesau ausgeführt. Dieser knapp 1.400 Meter lange Abschnitt kostete rund 725.000 Euro, davon etwa 389.000 Euro für die freie Strecke und 336.000 Euro für die Ortsdurchfahrt. Auch hier steuert der Freistaat 75 Prozent an Fördermitteln bei.
Bei dieser Gemeinschaftsbaumaßnahme wurden im Auftrag der Gemeinde Piesau die Gehwege erneuert. Dabei wurde das alte Pflaster ebenso verwendet wie vorhandene Granitborde. Neben der notwendigen Um- und Neuverlegung von Gas-und Stromkabeln in der Ortsdurchfahrt Piesau verlegte die TEN auf einem Teilstück der freien Strecke der K 179 Mittelspannungskabel. Durch den Zweckverband Rennsteigwasser wurden in den Bereichen der erneuerten Ortsdurchfahrt alle Trinkwasserabsteller bis zur Sammelleitung in der OD Piesau erneuert sowie einwalzbare Kanaldeckel für den Schmutz-und Regenwassersammler beigestellt.
Der erste Teilabschnitt konnte bereits vor Ablauf der geplanten Frist Mitte Juni freigegeben werden. Der zweite Teilabschnitt folgte am 31. August. Die abschließende Abnahme fand am Dienstag, 11. September unter Beteiligung aller Auftraggeber sowie des Fördermittelgebers (Straßenbauamt Mittelthüringen) statt. Die ehemalige Landesstraße L1149 wurde am 1. Januar 2007 an den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt übertragen.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt