Saalfeld. Im September 2018 wurden insgesamt 10.000 zufällig ausgewählte, volljährige Personen im Landkreis gebeten, an der Umfrage „Miteinander Zukunft denken“ teilzunehmen. Am vergangenen Mittwoch, dem 9. Januar, stellten Ines Morgenstern, Geschäftsführerin des Forschungsinstituts ORBIT, und ihre Mitarbeiterin Lisa Ihle eine umfangreiche erste Ergebnisauswahl vor etwa 50 Gästen im Stadtteilzentrum Gorndorf vor.
Diese wurden zur besseren Übersicht in die Themenblöcke „Wohnumfeld und Lebensqualität“, „Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Mobilität“, „Beratung, Unterstützung und Information“ und „Bildung im familiären Umfeld“ unterteilt. Eine der großen und erfreulichen Überraschungen der Untersuchung verbirgt sich gleich im ersten Block, denn fast 83 Prozent der Befragten geben an, gern im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt zu leben. „Ich bin positiv überrascht, dass wir bei der Frage der Zufriedenheit auf einem Niveau mit Jena spielen“ sagte Landrat Marko Wolfram zu den Ergebnissen. Auch die Sicherheit der Wohngegenden wird zu knapp 76 Prozent in den Städten und über 85 Prozent im ländlichen Bereich positiv eingeschätzt und liegt damit in einem sehr guten Bereich. Ein wesentlicher Grund, im Landkreis zu bleiben ist neben der Familie oder Freunden für knapp 92 Prozent die schöne Natur vor Ort.
Aber natürlich zeigt die Befragung auch bestehenden Handlungsbedarf auf. So ist etwa die Hälfte der Befragten der Ansicht, dass es nicht genug sichere Radwege gibt. Auch die Anbindung an den ÖPNV wird als eher schwierig angegeben. Hier zeigt sich auch, dass es zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den Einwohnern von Bad Blankenburg, Rudolstadt und Saalfeld auf der einerseits und Personen aus dem ländlichen Raum andererseits gibt – letztere geben bei der Anbindung eine deutlich schlechtere Rückmeldung. Ganz folgerichtig ist das Auto für die Meisten das mit deutlichem Abstand wichtigste Fahrzeug. Ein ganz wesentliches Ergebnis für den Landkreis ist, dass die Bekanntheit der verschiedenen Hilfs- und Beratungsangebote verbessert werden sollte. Jeweils etwa 50 Prozent wissen zwar, dass es eine Schwangeren- oder Pflegeberatung gibt, dieser Wert aber sollte ausgebaut werden. So kann besser sichergestellt werden, dass die Hilfe auch von denen genutzt werden kann, die sie brauchen. Insbesondere hier kann und will das Landratsamt in der nächsten Zeit gegensteuern, zum Beispiel mit einer zielgenaueren Öffentlichkeitsarbeit. Ebenso sollte es möglich sein, die Nutzung der verschiedenen Kultur- und Bildungseinrichtungen des Kreises zu verbessern. „Mit den Ergebnissen der Befragung haben wir jetzt belastbare Daten, mit denen wir ganz gezielt das Leben der Menschen im Landkreis verbessern können“, sagt Wolfram.
Von den 10.000 versendeten Fragebögen wurden 2.065 Exemplare ausgefüllt und zurückgeschickt. Die Zahl der Personen, die teilgenommen haben, verteilt sich dabei in sehr ähnlicher Weise auf die verschiedenen Regionen im Landkreis, wie es die gesamte, volljährige Bevölkerung auch tut. Die Befragten repräsentieren dadurch den Landkreis im ausreichenden Maße, sodass die Aussagen verallgemeinert werden können. Die Ergebnispräsentation finden Sie hier
Arne Nowacki
Presse- und Kulturamt
Präsentation und Bild: Institut für Organisationsberatung (ORBIT) Jena