Das Theater an der Klassik Stiftung Weimar nimmt die Aufgabe wahr, Bühnenwerke und Musik aus dem 18. und 19. Jahrhundert im einzigartigen historischen Privattheater in möglichst authentischer Form aufzuführen. Ort und Aufführung verschmelzen hier zu einem stimmigen Gesamtkunstwerk. Unter Goethes Leitung errang das Weimarer Hoftheater eine deutschlandweite Bedeutung. Die Inszenierung von „Der Misanthrop" orientiert sich an dieser Zeit. Gezeigt wird sie wegen ihrer großen Beliebtheit beim Publikum in diesem Jahr wieder mehrfach, allerdings zum letzten Mal.
Goethe attestierte Molière eine „vollkommene Bretterkenntnis". „Ich kenne und liebe Molière seit meiner Jugend und habe während meines ganzen Lebens von ihm gelernt….", so Goethe im Gespräch mit Eckermann am 28. März 1827. Molière verbindet auf unnachahmliche Weise Ironie und Esprit mit der Einsicht in die Schwächen und Eitelkeiten der Menschen. Sein schlagfertiger Witz geht einher mit scharfer und genauer Charakterzeichnung.
Die Komödie „Der Misanthrop oder Der verliebte Melancholiker" führt uns in die höfische Gesellschaft des Barock. Die Konstellationen sind jedoch zeitlos und nicht nur die Zuschauer zu Zeiten Ludwigs XIV oder des Weimarer Hoftheaters im ausgehenden 18. Jahrhundert konnten sich darin wiederfinden. Auch wir heute meinen, uns bekannte Typen und Situationen gesellschaftlichen Lebens darin zu erkennen. Zur Handlung: Alceste, ein Mann mit Grundsätzen, lehnt jegliche Diplomatie ab. Mit seiner kompromisslosen Aufrichtigkeit und Selbstgerechtigkeit verdirbt er es sich mit Freund und Feind. Ausgerechnet dieser „Misanthrop" verliebt sich in die stets von einer Schar Verehrer umgebene raffinierte und kokette junge Célimène, was zu Verwicklungen führt.
Weitere Aufführungen 2019: 3. August, 14. und 21. September jeweils um 17 Uhr. Um 16.30 Uhr erfolgt jeweils vor dem Theater eine Einführung in Werk und Aufführung.