Gotha/Saalfeld/Rudolstadt. Helen Hausmann und Reinhard Bielefeld, die beiden Rudolstädter Musikschüler und die Mädels des Trios Firlefanz der Saalfelder Musikschule haben ein aufregendes Wochenende hinter sich – genauso wir ihre Musiklehrer und die Familien. Als erfolgreiche Teilnehmer am Ostthüringer Wettbewerb Jugend musiziert Anfang Februar in Jena waren sie jetzt zum „Landesfinale“ nach Gotha weiter geleitet worden und mit guten und ausgezeichneten Ergebnissen zurückgekommen.
Rudolstädter Ergebnisse
Reinhard Bielefeld erreichte mit seinem Akkordeon und 20 Punkten einen 2. Preis, ebenfalls einen 2. Preis errang Helen Hausmann mit 21 Punkten in der Kategorie Rock-Pop-Gesang, begleitet von Oydin Alimova. Ihre beiden Lehrer Marija Kandic und Franziska Erdmann haben allen Grund, stolz auf ihre Leistungen zu sein.
Saalfelder Ergebnisse
Sogar einen 1. Preis mit 23 Punkten errangen Mathilda Bauer, Cara Roschka und Hannah Roschka, die als Trio „Firlefanz“ in der Kategorie Klavier-Kammermusik in ihrer Altersklasse II 23 Punkte erreichten. Damit hat sich die intensive Vorbereitung und Übung seit September mit ihrer Lehrerin Claudia Firl gelohnt.
Weil eine Weiterleitung zum Bundeswettbewerb prinzipiell erst ab Altersgruppe III und der Punktzahl 23 erfolgt, reichte es für die drei „rein altersmäßig“ diesmal noch nicht für die nächste Runde. Immerhin hatte Cara Roschka, begleitet von Falko Lösche, bei ihrem Einzelauftritt mit dem Violoncello einen weiteren 2. Preis mit 22 Punkten erreicht.
Claudia Firl, ihr Firlefanz – und Sohn Lukas
Claudia Firl, die „Firlefanz“-Chefin, hatte aber noch mehr Grund zu Freude: Als ehemaliger Saalfelder Musikschüler erreichte ihr Sohn Lukas Firl, der heutige Schüler an der Musik-Spezialschule in Weimar-Belvedere, mit 25 Punkten einen 1. Preis und damit das Ticket zum Bundeswettbewerb. Damit wird zumindest Claudia Firl als Begleitung ihres Sohnes demnächst nach Halle zum diesjährigen Bundeswettbewerb Jugend musiziert fahren – in diesem Jahr ist das ja von Saalfeld und Weimar aus ein Katzensprung. Bereits in den Vorjahren hatte es Lukas zweimal in den Bundeswettbewerb geschafft – dann mit weiter Anreise bis nach Norddeutschland.
Auch die Mädels von Firlefanz wollen im kommenden Jahr wieder bei Jugend musiziert antreten. Weil dort jedes Jahr die Besetzungskategorien geändert werden, werden sie dann nicht mehr als „Klavier-Kammermusik“, sondern „in offener Besetzung“ antreten.
Die Einschätzung der Erfolge aus Sicht der Musikschule
„Es ist schon ein großer Erfolg und auch eine wichtige Erfahrung für einen Schüler, an solch einem großen Wettbewerb teilnehmen zu können. Auch wir Lehrer sind an solch einer konzentrierten Vorbereitung immer sehr interessiert. Denn mit einem derartigen zielgerichteten Programm erleben die Schüler auch immer einen großen Leistungssprung. Dies konnten wir auch an Reinhard und Helen erleben. Wir freuen uns deshalb besonders für sie, dass sie in Gotha wieder „über sich selbst" hinauswachsen konnten“, schätzt Brigitte Uch die Leistung ihrer Rudolstädter Musikschüler ein.
Im Land ist die „Messlatte" bereits höher angesetzt als beim Regionalwettbewerb – und die Musikschul-Schüler aus Saalfeld und Rudolstadt treten in Konkurrenz mit Schülern der Musikspezialschulen an. Wer eine solche Spezial-Schule besucht, richtet zumeist sein ganzes Augenmerk auf eine professionelle Ausbildung und übt am Tag wirklich sehr viele Stunden.
„Deshalb vermitteln wir auch heute noch Schüler, die eine professionelle Laufbahn einschlagen wollen, spätestens ab der 8. Klasse an solche Spezialschulen, wo Schule, Instrumentalunterricht und tägliches Übungsprogramm genauestens aufeinander abgestimmt sind“, erläutert Brigitte Uch. Bestes Beispiel für den Erfolg: der Saalfelder Lukas Firl.
Premiere als Jurorin beim Landeswettbewerb für Jana Bauer
Für die Saalfelder Musikschulleiterin Jana Bauer war dieser Wettbewerb eine Premiere: Nachdem sie schon oft der Jury in den Regionalwettbewerben angehörte, war sie diesmal erstmals als Jurorin beim Landeswettbewerb gefordert. „In der „Zupferszene“ gibt es so wenige Lehrer in Thüringen, dass die, die gerade keine Schüler im Wettbewerb haben, automatisch als Jurymitglieder in ihrer Kategorie Zupfinstrumente gefordert sind.“
Die Musikschulen in Nordhausen und Erfurt als Hochburgen der Zupfinstrumente haben ein erstaunlich hohes Niveau und ihre Teilnehmer können sich mit den Schülern der Spezialschulen durchaus messen, stellte sie fest. „Insgesamt zeigt der Wettbewerb das hohe Niveau der musikalischen Erziehung an unseren Thüringer Musikschulen.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Foto vom Auftritt in Gotha und am Mittwoch im Kirnberger-Saal der Saalfelder Musikschule – v.l. Mathilda Bauer (Violine), Hannah Roschka (Klavier) und Cara Roschka (Violoncello), mit Claudia Firl und Direktorin Jana Bauer
Im weiteren Bild Journalist Norbert Kleinteich - wie man sieht, hatten gestern nachmittags alle viel Spaß an dem kleinen Fototermin.