Schmiedebach. „Die Gedenkstätte Laura 4.0, wie es sich der verstorbene Wil van Hasselt, Sohn eines ehemaligen Häftlings, einmal wünschte, ist Wirklichkeit“, so Landrat Marko Wolfram bei Fertigstellung der neuen Mediaguideführung für die Gedenkstätte Laura. Im Rahmen der jährlichen Gedenkveranstaltung am Samstag, 28. September, um 14 Uhr, in Schmiedebach anlässlich des 76. Jahrestages der Lagererrichtung, soll diese vorgestellt werden. Hierzu sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Erwartet werden auch Ken und Kirsten van Hasselt, Enkel des ehemaligen holländischen Laura-Häftlings Herman van Hasselt, der auf dem Gelände des ehemaligen Außenlagers beigesetzt worden war.
Die Mediaführung ist mittels eines Leihgerätes in der Gedenkstätte oder als App zum Herunterladen zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich. Besucher können so weitgehend auf eigene Faust einen Ort erkunden und dabei trotzdem eine Führung erleben. In der etwa einstündigen Tour wird ergänzend zur Ausstellung über die Gedenkstätte und vor allem über die Erlebnisse der Gefangenen berichtet. Zusätzlich können sich Besucher auch Bildmaterial ansehen, historisch wie aktuell. „Gerade unseren internationalen Gästen wollen wir besser als bisher die Möglichkeit geben, diesen Ort zu erkunden und zu verstehen“, erklärt Landrat Marko Wolfram. „Deswegen gibt es bereits jetzt eine Fassung in Englisch und Französisch, an der Niederländischen wird gearbeitet.“ Weitere wie in polnischer und russischer Sprache können und sollen folgen, da die Zahl der Häftlinge aus der Sowjetunion und Polen sehr hoch war.
Das Projekt konnte dank der Förderung durch die Thüringer Staatskanzlei realisiert werden. Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, der Träger, Eigentümer und Betreiber der KZ-Gedenkstätte Laura ist, leistete einen Eigenanteil. Unterstützend mitgewirkt hat der Förderverein Gedenkstätte Laura e.V.
Am 21. September 2019 jährt sich der Jahrestag der Errichtung des ehemaligen Außenlagers des KZ Buchenwald zum 76. Mal. Insgesamt waren rund 2 600 Häftlinge dort inhaftiert, mindestens 550 Menschen fanden den Tod.
Tel. 036653-26 46 75
Carolin Dudkowiak, Presse- und Kulturamt