Saalfeld. In diesem Jahr begeht das Schlossmuseum der Heidecksburg sein 100-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass ist ein umfangreicher Bildband zu den reichen Sammlungen unter dem Titel „Wunderkammer Heidecksburg“ erschienen. Auf 261 Seiten werden Exponate aus den verschiedensten Sammlungsbereichen vorgestellt, die in einer Zeitreise die Entwicklung vom gräflichen Raritätenkabinett bis hin zum modernen Schlossmuseum sinnlich erlebbar werden lassen.
„Wir haben versucht, eine erfrischende neue Sicht auf die historischen Objekte zu nehmen“, sagte Direktor Dr. Lutz Unbehaun. Sie beginnt mit einem um 1340 geprägten Hohlpfennig, der zu den ersten Münzen gehört, die den schwarzburgischen Wappenlöwen zeigen, und endet mit dem jüngsten Ankauf des Museums: einem Hochzeitshumpen von 1591, der in diesem Jahr erworben wurde. Dazwischen findet sich allerlei Bekanntes, Unbekanntes und Kurioses aus den Sammlungsbeständen. Während manche Exponate im Magazin verwahrt werden, begegnen andere den Besuchern im Rahmen der Schlossführung.
Gerade die Auswahl bereitete dem Museumsteam das größte Kopfzerbrechen. „Es war gar nicht so leicht, vom Alten, Bekannten, etwas loszulassen“, sagt Kustodin Sabrina Lüderitz. Sie ist zusammen mit Kustodin Dr. Sandy Reinhard und Dr. Unbehaun Herausgeberin des Katalogs. Immerhin umfasst der Sammlungsbestand der Heidecksburg etwa eine Million Objekte. „Wir wollten alle Facetten beleuchten, alle Sammlungsbereiche und alle Häuser zeigen“, erklärt Dr. Reinhard.
Eineinhalb Jahre hat das Team an dem Bildband gearbeitet. Gestaltet wurde er von Mirko Albrecht aus Gera. „Wir wollten keine neue wissenschaftliche Darstellung schaffen, sondern ein Angebot, das Lust auf einen Museumsbesuch macht“, fasst Dr. Unbehaun den Anspruch zusammen. Die Eröffnung der Sonderausstellung zum 100-jährigen Bestehen des Museums musste aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden und findet nun am 12. September statt. Der Katalog ist ab sofort an der Museumskasse für 15 Euro erhältlich und stimmt schon jetzt auf die neue Ausstellung ein.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt