Unterwellenborn. Am gestrigen Mittwoch, dem 10. Juni, besuchten Ministerpräsident Bodo Ramelow und Landrat Marko Wolfram in Unterwellenborn das Stahlwerk Thüringen sowie Könitz Porzellan. Hauptthemen waren dabei vor allem die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie von Bundesgesetzen und EU-Verträgen auf die Unternehmen, aber auch Pläne zur Weiterentwicklung und Unterstützung der Region.
„Der Freistaat Thüringen hat als Teil der Stahlallianz der Bundesländer das Handlungskonzept Stahl ausdrücklich begrüßt und die Bundesregierung gebeten, das Thema als einen Schwerpunkt der deutschen Ratspräsidentschaft anzugehen“, betonte Ministerpräsident Bodo Ramelow zu Beginn des Gesprächs im Stahlwerk Thüringen. Bisher sei das Unternehmen gut durch die Corona-Pandemie gekommen, „aber wir sehen einen Rückgang in den Auftragsbüchern“, führte Prokurist Dr. Rolf Wendler aus. Neben der Bewältigung der aktuellen Situation und der bevorstehenden Anpassung der EU-Safeguards stehen für das Stahlwerk aber auch grüne Themen für die Zukunft auf der Agenda.
So sollten Impulse gesetzt werden, die Transportverlagerung von Stahl und Schlacke von der Straße auf die Schiene zu erleichtern. Darüber hinaus ist das Elektrostahlwerk in Unterwellenborn zwar umweltfreundlicher als andere Stahlwerke, allerdings auch in besonderem Maße von den Energiepreisen abhängig. Dazu werden heute und in Zukunft Rahmenbedingungen für Stabilität auf diesem Gebiet erwartet.
„Das Stahlwerk ist ein bedeutender und tief verwurzelter Arbeitgeber in unserem Landkreis. Das ihnen unsere Heimat wichtig ist, ist auch an den Überlegungen, die Abwärme der Stahlerzeugung in das Fernwärmenetz einzuspeisen gut zu erkennen. Wenn das gelingt, leistet das Werk nicht nur einen Beitrag für viele Haushalte, sondern durch die Ressourceneinsparung auch für den Umweltschutz“ begrüßt Landrat Marko Wolfram die Ausbaubetrachtungen.
Das Thema Umweltschutz stand auch beim Besuch bei Könitz Porzellan auf der Tagesordnung. Zur Porzellanherstellung werden einerseits sehr hohe Temperaturen von weit über 1000°C benötigt, andererseits bestimmte physikalische und chemische Abläufe, für die Erdgas notwendig ist. „Klimaschutz ist uns allen wichtig. Wir müssen aber auch achtgeben, dass durch die Gesetzgebung lokale Traditionsbetriebe nicht durch Unternehmen verdrängt werden, die auf globale Lieferketten ohne Umwelt- und Sozialstandards setzen“, macht Wolfram deutlich.
Arne Nowacki
Presse- und Kulturamt