Saalfeld. Am 13. Dezember tritt der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt offiziell dem Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) bei. „Damit wird die Nutzung von Bus und Bahn nicht nur einfacher, sondern auch günstiger“, freut sich Landrat Marko Wolfram. Das bringt nicht nur Vorteile für Pendler, Touristen und Studenten, auch der Schülertransport im Landkreis wird günstiger. Dadurch sinkt der Zuschuss des Landkreises an die KomBus GmbH. „Das schafft für uns den Spielraum, die Selbstbeteiligung für Schüler der 11. und 12. Klassen abzuschaffen und damit die Familien zu entlasten“, so der Landrat. Eine entsprechende Beschlussvorlage bringt die Verwaltung in den nächsten Kreistag ein. Die Fraktionen von Die Linke und CDU haben ebenfalls Anträge zur Abschaffung der Selbstbeteiligung gestellt.
Neben dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt tritt auch der Saale-Orla-Kreis sowie die Verkehrsunternehmen KomBus GmbH und die Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn dem Verbund bei. Die Zweckverbandsversammlung des Zweckverbandes ÖPNV Saale-Orla hatte im November vergangenen Jahres den Beitritt zum Verkehrsverbund Mittelthüringen beschlossen. Aufgrund der Corona-Pandemie erfolgte die Vertragsunterzeichnung jetzt in kleinem Rahmen.
Ab dem 13. Dezember gilt der VMT Tarif über das Erweiterungsgebiet hinaus auch auf den Eisenbahnstrecken nach Eisenach, Sömmerda, Bad Kösen und Arnstadt – Bad Blankenburg – Saalfeld sowie Saalfeld – Neustadt/Orla – Triptis – Gera, Saalfeld - Blankenstein, Pößneck – Orlamünde und Probstzella - Saalfeld – Jena und Rottenbach – Katzhütte.
Insgesamt hat der VMT das Ziel, den regionalen Nahverkehr als einfache, umweltfreundliche und preiswerte Mobilitätslösung anzubieten. Daran arbeitet der Verbund weiterhin gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern. „Ich werbe dafür, dass weitere Landkreise dem Verbund beitreten, denn er macht die Nutzung von Bus und Bahn einfacher, bequemer und attraktiver und ist damit auch ein guter Beitrag zum Klimaschutz“, so der Landrat.
Mit 15 Verkehrsunternehmen in vier Städten und fünf Landkreisen bietet der VMT das größte, zusammenhängende Mobilitätsangebot in Thüringen. Grundlage der Zusammenarbeit ist das Verbundvertragswerk, in dem unter anderem Finanzierung, Tarifgestaltung, Einnahmeaufteilung, Standards, Marketing und Gremienarbeit zwischen den Vertragspartnern vereinbart wurden. Für die notwendigen Koordinierungsaufgaben haben die Verkehrsunternehmen bereits im Jahr 2000 die VMT GmbH gegründet.
Der Verkehrsverbund Mittelthüringen zeichnet sich durch einen gemeinsamen Tarif auf Basis eines Tarifzonenmodells aus. Jeder VMT-Fahrschein besitzt eine Gültigkeit für eine oder mehrere Tarifzonen, innerhalb derer die Verkehrsmittel aller beteiligten Unternehmen genutzt werden können. Voraussetzung für den gemeinsamen VMT-Tarif ist die Anwendung von Standards für Fahrscheingestaltung, Vertriebs- und Entwertertechnik. Neben den gängigen Papierfahrscheinen gibt es im VMT das VDV-HandyTicket, das den Fahrgästen ermöglicht, elektronische Fahrscheine per Mobiltelefon zu erwerben. Darüber hinaus wurde ein Online-Ticket als zusätzlicher Vertriebsweg eingeführt. Die Unternehmen im Verkehrsverbund Mittelthüringen betreiben ein gemeinsames Marketing. Die VMT GmbH erfüllt seit dem Verbundtarifstart im Jahr 2006 die Funktion einer Verbundmanagementgesellschaft.
Peter LahannPresse- und Kulturamt