Saalfeld. Während des ganzen Jahres wurden in Deutschland vor allem in den nördlichen Bundesländern Ausbrüche der Aviären Influenza (Geflügelpest) bei Hausgeflügel und Wildvögeln festgestellt. Zahlreiche betroffene Geflügelbestände mussten getötet werden. In den letzten Tagen werden solche Ausbrüche in nahezu allen Teilen Deutschlands gemeldet, Thüringen blieb bis heute zum Glück verschont.
Das Risiko einer Ausbreitung der Tierseuche bei Wildvögeln und eine Übertragung auf Hausgeflügel und andere gehaltene Vögel wird derzeit für ganz Deutschland als hoch eingestuft. In Geflügelhaltungen, insbesondere solchen mit Auslauf- und Freilandhaltung, sollten durch die Tierhalter dringend die Vorbeugemaßnahmen überprüft und optimiert werden, Geflügel soll nicht in unmittelbarer Nähe zu Aufenthaltsorten von wilden Wasservögeln gehalten werden. Kontakte zwischen Geflügel und Wildvögeln müssen unbedingt verhindert werden.
Auch indirekte Eintragswege wie über kontaminiertes Futter, Wasser oder verunreinigte Einstreu und Gegenstände sind zu berücksichtigen. Futter und Tränkwasser für Geflügel ist nur an Stellen anzubieten, die für Wildvögel unzugänglich sind. Gleiches gilt für die Lagerung von Futter oder Einstreu. Geeignete Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen sind vorzusehen.
Sofern sich das Geflügelpestgeschehen weiter verschärft, kann die Aufstallung von Geflügel, das im Freien gehaltenen wird, zeitnah amtlich angeordnet werden. Für diesen Fall sollten Geflügelhalter rechtzeitig die entsprechenden baulichen Vorkehrungen zu treffen. Alle Halter von Geflügel sind aufgefordert, ihre Tiere in Bezug auf den Gesundheitszustand regelmäßig zu kontrollieren. Bei Krankheitsanzeichen ist ein Tierarzt hinzuzuziehen.
Die für die Weihnachtstage vorgesehenen Enten und Gänse sollten schnellstmöglich geschlachtet werden, damit die Geflügelpest dem Weihnachtsbraten nicht noch zuvorkommt. Deshalb auch der Hinweis an die Kundschaft: „Auch eine jetzt geschlachtete und tiefgefrorene Gans ist ein Genuss. Helfen Sie dem Geflügelhalter Ihres Vertrauens, indem Sie ihm versichern, dass Sie auch tiefgefrorene Ware kaufen“, so Amtsleiter DVM Zschimmer.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt