Saalfeld. Nach Inkrafttreten des neuen Bundesinfektionsschutzgesetzes, über das heute der Bundesrat entscheiden wird, werden die Kindertageseinrichtungen im Landkreis schließen. Das sogenannte Notbremse-Gesetz des Bundes sieht automatisch greifende Maßnahmen bei bestimmten Inzidenzen vor. Für Schulen und Kindergärten gilt, dass bei einer 7-Tages-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 165, der Präsenzunterricht ab dem übernächsten Tag verboten ist (ausgenommen Abschlussklassen). Bei diesem Wert wechseln auch Kindertageseinrichtungen in die Notbetreuung, die entsprechend der derzeit geltenden Landesregelung gewährleistet ist. Es wird mit einem Inkrafttreten des Gesetzes in der nächsten Woche gerechnet, eventuell schon ab Montag, dem 26. April oder früher. Die 7-Tages-Inzidenz des Landkreises liegt heute bei 227,7 (Stand 22.04.21).
Des Weiteren ist in dem neuen Bundesgesetz eine Testpflicht - auch für die Notbetreuung - an Schulen vorgesehen. Eine Testpflicht für Kinder in Kindertageseinrichtungen besteht bislang nicht. Während für die Testbeschaffung an Schulen das Thüringer Bildungsministerium zuständig ist, sind bei den Kindergärten die Träger in der Pflicht, die sogenannten „Lolli-Tests“ bei der DRK-Landesvertretung zu ordern. „Zur Unterstützung der hiesigen Träger beschaffen wir diese Lolli-Tests derzeit zentral über den Landkreis. Dies sorgt nicht nur in der Region, sondern auch beim Deutschen Roten Kreuz für Entlastung und hoffentlich schnellere Lieferungen“, so Landrat Marko Wolfram.
Für den Einzelhandel - ausgenommen Läden für den täglichen Bedarf - gilt künftig die Möglichkeit des Terminshoppings mit negativem Test und Maske bis zu einer Inzidenz von 150 an drei aufeinanderfolgenden Tagen. „Lassen Sie uns gemeinsam mindestens den Inzidenzwert von 150 erreichen, damit unsere Kinder wieder in Schulen und Kindergärten gehen können und unsere regionalen Geschäfte wenigstens eingeschränkt wieder öffnen können“, appellierte Landrat Marko Wolfram.
Mit Stand Donnerstag, 22. April, wurden 100 weitere Corona-Infektionen vom Gesundheitsamt bestätigt. Die hohe Fallzahl beinhaltet auch die Nachmeldung der gestrigen Zahlen, da aufgrund von Softwareproblemen am Dienstag keine Fälle übermittelt werden konnten. In den Thüringen-Kliniken werden 34 Personen stationär behandelt, 10 weitere auf der Intensivstation. Es wurden keine weiteren Todesfälle gemeldet, insgesamt sind bisher 250 Menschen im Zusammenhang mit einer SARS-CoV-2-Infektion verstorben. Seit Beginn der Pandemie wurden im Landkreis 5804 Personen positiv auf das Virus getestet.
Carolin Dudkowiak
Presse- und Kulturamt