Saalfeld. Matthias Lander ist seit über zehn Jahren die treibende Kraft für die Errichtung eines Hospizes in Saalfeld, dem Hospiz am Saalebogen. Seit Mai ist das Hospiz in der Kleiststraße in Saalfeld geöffnet – und als Geschäftsführer der gemeinnützigen Saalebogen Hospiz gGmbH trägt er nun auch die Verantwortung für das Haus. Viele Menschen, Firmen und Vereine unterstützen das Projekt seit Jahren. Zu ihnen gehört auch Landrat Marko Wolfram, der als Landrat und als Aufsichtsratsvorsitzender der Thüringen Klinik nah dran ist am Thema. In dieser Woche besuchte er das Hospiz, um sich einen direkten Eindruck zu verschaffen, nachdem es nun seit fast einem Vierteljahr Gäste empfängt.
In Begleitung des Landrates war Alfred Weber, der sich ebenfalls über Jahre im Verein für das Hospiz und in der gGmbH an maßgeblicher Stelle für das Zustandekommen eingesetzt hat.
„Hier ist etwas Gutes für die Region entstanden“, fasste der Landrat seine Eindrücke nach dem Rundgang mit Matthias Lander im Gebäude und auf dem Gelände zusammen. „Allen, die Menschen beim Sterbeprozess begleiten und die es möglich machen, die letzten Tage in Würde zu erleben, kann man nur den höchsten Respekt zollen.“
Lander ist dankbar für die große Unterstützung, die er, der Hospizverein und das Hospiz erfahren hat. Das schlägt sich an vielen Stellen nieder – so etwa bei den Gästezimmern, die als Patenzimmer bezeichnet werden. Diese haben aussagekräftige Namen bekommen – wie Feengrotten, Bergfried oder Greifenstein - und an jedem Türeingang kann man die Namen der geldgebenden Paten nachlesen. Insgesamt hat das Haus 10 Gästezimmer und ein Angehörigenzimmer, die gleichzeitig belegt werden können.
Groß war von Anfang an das Interesse von Pflegekräften, im Hospiz zu arbeiten, „weil sie dort mehr ihrem Pflegeauftrag nachkommen können“, so Lander. Zufrieden ist er auch mit den Verträgen mit den Krankenkassen, die eine angemessene Vergütung für die Betreuung der Gäste im Hospiz ermöglichen.
Seit 1. Mai ist das Personal vor Ort und hat sich vorbereitet, die ersten Gäste kamen am 17. Mai.
Mit selbst hergestellten und mit dem Namen der verstorbenen Gäste versehenen Papierschmetterlingen auf einem eigens dafür handgenähten farbenfrohen Quilt wird im Eingangsbereich inzwischen derjenigen gedacht, die die Welt endgültig verlassen haben. Den Quilt hat Annelie Tschesch aus syrischen Stoffen mit echten Goldfäden gefertigt, die sie dafür noch 2020 in Jerusalem gekauft hatte.
Im Hospiz sollen die Gäste noch ein paar schöne Tage in angenehmer Umgebung verbringen – und manchmal können sie auch noch eine Fahrt mit dem „Wünschewagen“ des ASB unternehmen.
Im Gebäude finden die Gäste auch hochwertige Kunst – mit Bildern von Hans-Peter Marschweski und Renate Jüttner. Und es gibt eine Küche, in der von zwei Köchen frisch gekocht wird. „Das wissen unsere Gäste sehr zu schätzen“, meint Lander.
Der Park am Gebäude ist wieder nach historischen Vorlagen zur Zeit des ehemaligen Eigentümers Schlutius gebaut. Dazu gehört auch die historische Brunnenfigur, ein Bär, der lange Zeit hinter einer Hecke vergessen lag. Im Park ist der Pavillon hergerichtet worden, der zum Rückzug und als Raum der Stille genutzt werden kann.
Der Park und Villengarten ist derzeit von 8 bis 20 Uhr teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich. Für Interessierte besteht vom Eingang in der Körnerstraße aus die Möglichkeit, den Park zu betreten. Die Abgrenzung zum Privatbereich des Hospizes ist angezeichnet. Da auch die Hospizgäste gerne den öffentlich zugänglichen Parkbereich nutzen, besteht auch die Möglichkeit zum Gespräch von Besuchern und Gästen.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Demnächst besteht die Möglichkeit für die Bevölkerung, das Hospiz kennen zu lernen: Am Freitag, dem 17. September wird es zwischen 10-18.00 Uhr ein Sommerfest mit einem kleinen Tag der offenen Tür geben.
Spenden für das Hospiz sind jederzeit willkommen, muss die Einrichtung doch fünf Prozent des Jahresetats aus Eigenmitteln finanzieren.
https://www.hospiz-am-saalebogen.de/
Spendenkonten:
Bank: Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt
IBAN: DE42 8305 0303 0011 0192 04
BIC: HELADEF1SAR
Bank: Volksbank eG Gera·Jena·Rudolstadt
IBAN: DE83 8309 4454 0300 0108 49
BIC: GENODEF1RUJ
Spendenbescheinigungen werden auf Wunsch ausgestellt. Bitte hinterlassen Sie zu diesem Zweck Ihre Adresse.
Foto LRA Martin Modes – im Bild jeweils Matthias Lander (li.), Alfred Weber und Landrat Marko Wolfram