Saalfeld. Eine einjährige Fortbildung zum Kinderschutz im Kindergarten haben jetzt pädagogische Fachkräfte aus Kindergärten des Landkreises erfolgreich abgeschlossen. Organisiert wurde diese durch die Kinderschutzbeauftragte des Landkreises, Melanie Kaul, sowie die Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen, Bianca Elstermann. In vier Modulen behandelte die Fortbildung u.a. den Schutzauftrag und rechtliche Grundlagen, Formen von Kindeswohlgefährdung und deren Anzeichen, das Verfahren zur Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung, Dokumentationsstandards und Methoden der Gesprächsführung.
Der Kurs befähigt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als fallführende Fachkraft den Schutzauftrag bei einer vermuteten Kindeswohlgefährdung zu erfüllen und in der eigenen Fallarbeit mit Familien in Gefährdungskontexten qualifiziert und besonnen zu handeln. „Für das hohe Engagement der Erzieherinnen und Erzieher – besonders während der Corona-Pandemie - möchten wir uns bedanken“, freut sich Bianca Elstermann über die große Resonanz.
Am 13. September 2022 startete bereits der dritte Kurs mit weiteren 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. „Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass in jeder Kindertageseinrichtung im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt eine Erzieherin oder ein Erzieher als Fachkraft im Kinderschutz qualifiziert ist, um die Kolleginnen und Kollegen in Kinderschutzfragen zu beraten und Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen. Allerdings ersetzen die Kinderschutzfachkräfte nicht die im Gesetz aufgeführte insoweit erfahrene Fachkraft, die bei der Abschätzung einer möglichen Kindeswohlgefährdung hingezogen werden soll“, erklärt Melanie Kaul.
Per Gesetz sind Mitarbeiter der Jugendhilfe - und damit auch Kindertageseinrichtungen – verpflichtet, Hinweisen auf Kindeswohlgefährdung nachzugehen und entsprechend der vorgegebenen Verfahren tätig zu werden. Doch was sind Anzeichen von Kindeswohlgefährdung? Welche Formen gibt es? Welche rechtlichen Grundlagen? Wie spreche ich mit den betroffenen Familien über die Signale des Kindes? Und welche Hilfen kann ich anbieten um die Familie zu stärken? Diese Themen werden in den Modulen des Fortbildungskurses bearbeitet. Die Fortbildung wurde gefördert durch Mittel des Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport aus dem Landesprogramm Kinderschutz.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt