Saalfeld. Bernd Rudolph ist begeistert. Der Kreisbeauftragte der Pilzberater im Landkreis hat im gerade erschienen Rudolstädter Heimatheft seinen Artikel über den Pilz des Jahres 2020 veröffentlicht – über die Gewöhnliche Stinkmorchel. Und jetzt wurde genau so ein Pilz von einem Mitglied der Saalfelder Pilzgruppe gefunden. „Das ist ein spektakulärer Fund!“ Und ein wenig philosphisch meint er. „Da hat also eine Laune der Natur den Pilz des Jahres 2020, der normalerweise von Mai bis November vorkommt, zu Beginn dieses Jahres erscheinen lassen, fast als ob er noch einmal auf sich aufmerksam machen will.“
Gefunden wurde der fotografierte Pilz am 2. Februar in einem Mischwaldbestand am Rand der Uhlstädter Heide bei Oberwellenborn. „Offensichtlich hat das Hexenei, das noch zum Teil zu sehen ist, durch Moos und Laub geschützt den Winter bisher überdauert und in dieser milden Witterung (+10°) überraschend fruktifiziert, also den Stiel und Hut ausgebildet.“
Bekannt ist der Pilz für seinen starken aasartigen Geruch des olivgrünen Sporenschleims. Der fehlte diesmal allerdings. „Sicher liegt das an den besonderen Umständen von Witterung und Jahreszeit, in der auch die Insekten als Sporenverbreiter fehlen.“
Foto: Pilzsachverständige
Martin Modes
Presse- und Kulturamt