Saalfeld. In insgesamt 36 Unterrichtsstunden haben 17 Jugendliche seit Ende März ihre Jugendleiterkarte erworben – ein Kurs, der so erstmals in Regie des Jugendamts des Landratsamtes durchgeführt wurde. Im Zuge des Kurses lernten die JuLeiCa-Teilnehmer auch mehr über Öffentlichkeitsarbeit – daraus ist der nachfolgende Bericht von Frederike Fischer entstanden:
Die Jugend zu begeistern, ist eine Herausforderung, der wir uns tagtäglich stellen müssen. Den Jungen Menschen verstehen. Ihre Themen kennen. Das Gespräch suchen. Werte und Normen anschaulich vermitteln und bei dieser ganzen Geschichte den Spaß nicht vergessen. Raum geben zur Entfaltung. Zuhören, um Vertrauen zu schaffen und sich der Ernsthaftigkeit der jungen Beweggründe bewusstwerden. Jungen Menschen innerhalb unserer Gesellschaft ein „gehört“ geben. Aufmerksam Gefahren abwenden, ohne die Experimentierfreude einzuschränken. Konflikte vor der Eskalation wahrnehmen und Partizipation ermöglichen. All dies umfasst die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie viele weitere Themenbereiche.
Dafür begeisterten sich im Zeitraum vom 31. März 2022 bis zum 23. April 2022 siebzehn ehrenamtlich tätige junge und erwachsene Menschen zwischen 16 und 61 Jahren. Die Teilnehmer aus Saalfeld und dem umliegenden Landkreis kamen von verschiedensten Verbänden und Vereinen zusammen, um sich gemeinsam weiterzubilden - wie zum Beispiel dem DLRG Saalfeld, den Thüringer Sängerknaben, dem Klubhaus, dem Jugendforum Saalfeld-Rudolstadt, der Jugendfeuerwehr Rottenbach und der Regelschule Unterwellenborn. Erstmals organisiert wurde der Kurs vom Sachgebiet Jugend und Familie im Landratsamt zusammen mit Netzwerkpartnern der Jugendhilfe im Jugendzentrum Orangerie.
Sich der Tragweite der Verantwortung bewusstwerden, die Vorbildfunktion verstehen lernen, sowie aktive Auseinandersetzung mit Rechten und Pflichten eines Jugendleiters, waren unteranderem Inhalte der Seminarvorträge während der JuLeiCa-Veranstalltung.
Die Ausbildung zur JuLeiCa umfasste 36 Stunden in denen rechtliche, pädagogische und psychologische Grundlagen, sowie die Organisation, Finanzierung und Verwaltungsmöglichkeiten von den Teilnehmern erworben wurden. Das Wissen wurde anschaulich von erfahrenen Fachleuten weitergegeben. Durch Gruppenarbeiten, pädagogischen Spielen und der eigenen Planung eines Jugend- und Kinderprojektes, fand das Gelernte direkt Anwendung. Zusätzlich erfolgte im Anschluss eine Erste Hilfe-Ausbildung durch das DRK.
Gestärkt gehen die Teilnehmer im Anschluss des Kurses ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit nach und sind motiviert, eigene Projekte zu planen. Jedem Jugendlichen, jungen heranwachsenden Erwachsenen und Erwachsenen können wir die Teilnahme an einer JuLeiCa-Veranstalltung ans Herz legen. Man nimmt Erfahrungen fürs Leben mit und kann eigene Interessen vertiefen, viele Kontakte knüpfen und somit sicher in die ehrenamtliche Jugendarbeit starten.
Wer einen genaueren Erfahrungsaustausch wünscht, hat die Möglichkeit am 28. April 2022 einen Kurzbeitrag im Radio SRB, dem Bürgerradio im Städtedreieck, zu verfolgen, der ebenfalls von der Autorin Frederike Fischer produziert wurde. Die Teilnehmer geben ihre persönlichen Eindrücke wieder und schildern ihre Erfahrungen in einem Interview. Zu finden ist der Beitrag anschließend unter den Magazinbeiträgen auf der Homepage des Radio SRB.
Wir danken an dieser Stelle den Veranstaltern und den Dozenten für lehrreiche, herausfordernde und kommunikative Ausbildungstage. Danke für den Raum des Austausches, der offenen Kommunikation und praxisnahen Einblicke. Wir wünschen euch und allen Teilnehmern der folgenden JuLeiCa-Veranstalltungen genauso viel Erfolg und Spaß, wie wir es erleben durften.
Frederike Fischer
Teilnehmerin am JuLeiCa-Kurs im Namen aller Teilnehmenden
Foto: Bildarchiv LRA Martin Modes: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen mit Doreen Gowin-Backhaus, der der Leiterin im Sachgebiet Jugend und Familie und Bettina Huppert-Hingst vom Jugendzentrum Orangerie des Bildungszentrums Saalfeld – draußen vor der Orangerie. Im Bild ganz rechts die Autorin unseres Textes