Lehesten/Schmiedebach. Am 20. Juni besuchten die Auszubildenden und Beamtenanwärter des Landratsamtes Saalfeld-Rudolstadt zusammen mit Ausbildungsleiterin Elisa Slabon die KZ- Gedenkstätte „Laura“ in Schmiedebach.
Gedenkstättenkoordinator Patrick Metzler brachte den Nachwuchskräften die Geschichte dieses Standortes sowie dessen weltweite Bedeutung bei einer Führung näher. Die Auszubildenden und Beamtenanwärter haben das gesamte Gelände erkundet und besuchten die frühere Hauptunterkunft der Häftlinge in der ehemaligen Scheune. Herr Metzler erzählte zu jedem Bereich wissenswerte Fakten über das ehemalige Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, in dem von September 1943 – April 1945 Häftlinge gefangen waren.
Die KZ-Gedenkstätte Laura ist eine Einrichtung des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt. Der Landkreis ist seit 1994 Träger der Gedenkstätte und seit 2010 Eigentümer des ehemaligen Häftlingsbereiches. Im Jahr 2012 wurde schließlich auch die Betreibung übernommen.
Eine Besonderheit auf dem Gelände ist das Grab des früheren Häftlings Herman van Hasselt, der auf seinen Wunsch am 20. September 2009 auf dem Gelände des ehemaligen Lagers beigesetzt wurde.
Auszubildende des Landratsamtes „erfahren“ den Landkreis
„Neben dieser Veranstaltung stehen im laufenden Jahr noch weitere Termine und Projekte für unsere Auszubildenden an. Dabei legen wir Wert darauf, lokale Unternehmen und Betriebe zu besichtigen“, sagt Ausbildungsleiterin Elisa Slabon, die das Jahresprogramm zusammen mit Ausbildungsleiter Clemens Wiemer aufstellt. Dieses Jahr besuchten die Nachwuchskräfte bereits das Stahlwerk Thüringen in Unterwellenborn, wo sie eine Führung durch alle Arbeitsprozesse und Komplexe des 1872 gegründeten Stahlproduzenten erhielten. Zudem steht dieses Jahr noch ein Besuch der Papierfabrik Jass in Schwarza an und eine Besichtigung des Museums für Kloster-, Forst- und Jagdgeschichte Paulinzella.
Am 25. Juni und 26. Juni geht es für die Auszubildenden und Beamtenanwärter an die Hopfenmühle. Dort finden Teambildende Maßnahmen statt. Eine gemeinsame Wanderung, Kochen und die Ausarbeitung von gemeinschaftlichen Projekten steht auf dem Programm.
Auch dieses Jahr findet in der ersten Herbstferienwoche die alljährliche Seminarfahrt statt. In dieser Zeit werden den Nachwuchskräften Themen, wie „Soziale (Un-)Gleichheit“, nähergebracht. Durch Gruppenarbeiten, Seminare, spielerische Methoden und Diskussionen werden die Teilnehmer über ein gesellschaftspolitisches Thema aufgeklärt – das bis kurz vor der Seminarfahrt eine Überraschung bleibt.
Das Sommerfest der Auszubildenden ist ein weiteres Projekt, welches jährlich veranstaltet wird. Dort treffen sich alle Auszubildenden, um Erfahrungen auszutauschen, Projekte zu entwickeln und um die neuen Lehrlinge willkommen zu heißen. Dieses Jahr findet das Sommerfest am 15. August statt.
Emilie Brückner Dustin Jaksch
Auszubildende Auszubildender
Bilder vom Besuch der KZ-Gedenkstätte: Dustin Jaksch
Hintergrund:
Vom September 1943 bis April 1945 bestand das unter dem Decknamen "Laura" eingerichtete Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald nahe Schmiedebach. Nachdem die Raketenversuchsanstalt Peenemünde von alliierten Luftangriffen getroffen worden war, verlegte die Heeresführung die Waffenfertigung in zumeist abseits liegende Gegenden und Untertage. Aus Buchenwald abtransportierte Häftlinge mussten die Stollenanlage in der ehemaligen Schiefergrube Oertelsbruch weiter ausbauen und ein unterirdisches Sauerstoffwerk in Felsen errichten, um das Gelände Triebwerktests für die Raketenwaffe V2 durchführen zu können.