Saalfeld. Ab Dezember wird das Bahnunternehmen Abellio Rail Mitteldeutschland unter anderem die Saalbahnstrecke von Saalfeld Richtung Norden von der DB Regio übernehmen. Gestern stellten Abellio Geschäftsführer Dirk Ballerstein und der Leiter des Betriebsmanagements, Stephan Schreier, Landrat Marko Wolfram und Bernhard Schanze, Leiter Beteiligungsmanagement, ihre Pläne für Thüringen vor. „Der Wegfall der ICE-Strecke im Saaletal ist für unsere Region eine bittere Pille. Deshalb sind wir sehr gespannt, inwieweit Abellio als neuer Vertragsnehmer diesen Verlust kompensieren kann“, sagte Landrat Wolfram.
Das Unternehmen hat den Verkehrsvertrag für die kommenden 15 Jahre abgeschlossen. Insgesamt 10 Linien mit einer Gesamtlänge von 575 Kilometern wird Abellio bedienen. Das Netz zieht sich durch fünf Bundesländer, Schwerpunkte sind Thüringen und Sachsen-Anhalt. Auf den Strecken kommen 35 neue Bombardier Talent 2 Züge zum Einsatz.
„Bis der Zugbetrieb im Dezember beginnt, haben wir noch alle Hände voll zu tun“, sagte Geschäftsführer Ballerstein. Von derzeit 30 Mitarbeitern wächst der Personalstamm bis zum Jahresende auf rund 350.
In Saalfeld werden künftig Lokführer und Kundenbetreuer in einer Einsatzstelle ihren Dienst antreten. Bei den Kunden will der Bahnbetreiber mit mehr Service punkten. So wird zwar der gleiche Fahrzeugtyp wie beim Franken-Thüringen-Express eingesetzt, aber mit wesentlich weniger Sitzplätzen – also mehr Beinfreiheit für die Reisenden. „In den Express-Zügen wird außerdem ein Catering-Service angeboten“, sagte Ballerstein. Die neuen Züge sollen im Juni vorgestellt werden.
Für die Bahnstrecke Saalfeld-Naumburg sind zweistündliche Regionalbahnverbindungen vorgesehen. Weiterhin soll alle zwei Stunden ein zusätzlicher Express von Saalfeld über Naumburg nach Leipzig rollen.
„Das ist zunächst eine gute Nachricht“, sagte Wolfram. Gleichwohl sei damit der wegfallende ICE noch nicht adäquat ersetzt. „Der Frankenexpress von Nürnberg muss noch weiter durchgebunden werden und am besten ein Interregio zwischen Nürnberg und Leipzig fahren“, so der Landrat.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt