Saalfeld. Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ist die Unterstützung für die Ukraine auf mehreren Ebenen angelaufen. Über den Kreispartnerschaftsverein läuft eine Spendenaktion für eine Flüchtlingsunterkunft in Wygoda im Partnerlandkreis Dolyna. Nach Informationen des Landrates Henryk Lakwa und seines Stellvertreters Krzysztof Wysdak aus dem Landkreis Opole in Polen – mit denen die Landkreise Dolyna/Ukraine und Saalfeld-Rudolstadt eng zusammenarbeiten – ist es derzeit nur eingeschränkt möglich, mit Waren die Grenze zur Ukraine zu überqueren. Deshalb unterstützt der hiesige Kreispartnerschaftsverein den Landkreis Dolyna bei der Unterbringung von Personen, die ihr Zuhause verloren haben. Koordiniert wird die Spendenaktion vom Vorsitzenden des Kreispartnerschaftsvereins Mathias Moersch.
„Die Lage an der polnisch-ukrainischen Grenze ist sehr angespannt. Nach den Informationen unserer Partner ist es schwierig, Hilfsgüter auf diesem Weg in die Ukraine zu bringen. Deshalb bitten wir um Geldspenden“, sagte Landrat Wolfram. In Wygoda wurde eine Schule für Sehbehinderte für die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet. Das Gebäude soll bis zu 800 Frauen und Kinder aus Kriegsgebieten in der Ukraine aufnehmen. Wolfram und Moersch hatten die Schule unter der Leitung von Oksana Jakymiw im Oktober 2018 besucht (Archivbild).
Da Geldüberweisungen in die Ukraine mit hohen Gebühren verbunden sind, übernimmt der Kreispartnerschaftsverein die Sammlung der Spenden und Überweisung direkt an die Schule.
Hilfe in Form einer monetären Spende werden angenommen unter:
IBAN: DE04 8305 0303 0000 1356 15
Inhaber: Kreispartnerschaftsverein des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt e.V.
Verwendungszweck: Hilfe für die Ukraine Landkreis Dolyna
Parallel dazu baut der polnische Partnerlandkreis Opole massiv Kapazitäten zur Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Nachbarland auf. „Wir stehen in engem Austausch und ich habe auch unseren polnischen Partnern unsere Unterstützung zugesagt“, so der Landrat.
Der Kreistag hat sich zudem in einer Resolution an den Botschafter der Russischen Föderation in Berlin gewandt. Kreistagsvorsitzender Oliver Weder hatte den Brief entworfen. In dem Schreiben heißt es wörtlich: „Kaum einer der hier versammelten Ratsmitglieder hätte es für möglich gehalten, dass in unserer Lebenszeit in Europa noch einmal ein Angriffskrieg gegen ein souveränes Nachbarland erklärt und skrupellos durchgeführt wird. Wir verurteilen den russischen Einmarsch in die Ukraine, wir verlangen das sofortige Ende der Kampfhandlungen und die Rückkehr an die Verhandlungstische.“ Unterschrieben wurde das Schreiben vom Landrat, sowie allen Fraktionsvorsitzenden mit Ausnahme der AfD.
Als weiteres Zeichen der Solidarität mit der Ukraine weht seit Montag die ukrainische Flagge am Saalfelder Schloss.
Zudem laufen die Vorbereitungen für die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge an. „Wir können kurzfristig Flüchtlinge aufnehmen, Wohnungen stehen zur Verfügung“, erklärte der Landrat. Zudem werden die regionalen Wohnungsunternehmen durch das Landratsamt angeschrieben, um mögliche weitere Kapazitäten abzufragen. Im Landratsamt könnten zudem Angebote für Wohnungen an eine zentrale Stelle über die Email-Adresse wohnungen.ukraine@kreis-slf.de oder unter der Rufnummer 03671- 823 565 gemeldet werden.
Derzeit besteht noch kein akuter Bedarf an Unterbringungsmöglichkeiten. Der Landkreis möchte jedoch falls notwendig schnell und gegebenenfalls auch in der Nähe zu Verwandten und Freunden der vom Krieg betroffenen Menschen eine Wohnung zur Verfügung stellen können. Andere Fragen zur aktuellen Situation oder Angebote zur Flüchtlingshilfe können über diesen Kontakt nicht beantwortet werden. Bitte wenden Sie sich dazu an die jeweils konkret zuständige Stelle beispielsweise im Land, der Ausländerbehörde oder den Flüchtlingsorganisationen.
Franziska Ehms
Presse- und Kulturamt
Weiterführende Informationen zur Schule im Landkreis Dolyna in ukrainischer Sprache unter https://vygoda-ecrc.if.ua/