Landkreis. Mit der neuen Kampagne „Weil wir uns brauchen!“ möchte die Partnerschaft für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt ein Zeichen für demokratische Grundwerte und mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt setzen. Dazu wurden zehn zivilgesellschaftlich und ehrenamtlich engagierte Menschen aus der Region auf Plakaten porträtiert und mit einem persönlichen Statement dargestellt. Ziel der Aktion ist es, Menschen, die sich für die Demokratie einsetzen, ein Gesicht zu geben, gesellschaftliches Engagement zu fördern und sich gleichzeitig für eine solidarische Gemeinschaft und ein intaktes Miteinander einzusetzen.
Wir wollen aufrütteln!
Sebastian Heuchel, von der Fach- und Koordinierungsstelle der lokalen Partnerschaft für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt, zeigt sich überzeugt: „„Weil wir uns brauchen!“ soll aufrütteln, irritieren, provozieren und zum Nachdenken anregen. Es gibt viele Menschen, die sich wieder ein stärkeres Miteinander in unserer Gesellschaft wünschen. Daher finde ich es großartig, dass es uns gelungen ist, so viele Akteure an der Projektumsetzung zu beteiligen. Die Kampagne hält aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen den Spiegel vor und soll Beitrag zu einem Diskurs sein, über die Frage in was für einer Gesellschaft wir leben wollen.“
Heuchel nutzte den Besuch von Staatsminister Carsten Schneider, dem Ostbeauftragten der Bundesregieurng, im Landkreis am 20. Februar, um ihm einen Satz der Plakataktion mit nach Berlin ins Kanzleramt zu geben. Schneider betonte, dass es solche Aktionen im Land brauche und er das gerne mit nach Berlin nehme.
Ein großes Beteiligungsprojekt
„Weil wir uns brauchen!“ war von Beginn an als Beteiligungsprojekt angelegt. Die Motive der Plakatkampagne wurden von den Mitgliedern des Saalfelder Fotostammtisch e.V. in enger Zusammenarbeit mit den Modellen entwickelt, inszeniert und abgelichtet. Die Layout-Gestaltung der Plakate übernahm Ida Wallnisch aus dem Jugendforum Saalfeld-Rudolstadt.
Vorbild und Inspiration für Andere
Zusätzlich wird die Aktion vom Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und den Städten Bad Blankenburg, Rudolstadt und Saalfeld aktiv unterstützt. „Projekte, die den Zusammenhalt untereinander fördern und damit letztendlich auch die Demokratie stärken, sind wichtig für unsere Gesellschaft. Wer etwas gemeinsam tut, lernt den Anderen kennen und verstehen. Es ist schön, dass wir so viele aktive Menschen im Landkreis haben und den Mitwirkenden an diesem Projekt bin ich sehr dankbar, dass sie für diese Idee Gesicht zeigen.“, so Landrat Marko Wolfram.
Die großen Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam bewältigen
Der Titel der Aktion „Weil wir uns brauchen!“ veranschaulicht, dass das Miteinander und der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, insbesondere in Krisenzeiten, die Basis dafür ist, dass wir die großen Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam bewältigen können. Gleichzeitig ist es ein Aufruf an alle, sich gesellschaftlich zu engagieren und für andere stark zu machen.
Einsatz von finanziellen Mitteln
Für die Umsetzung der Kampagne wurden rund 6.000,00 Euro aus dem „Fonds für Öffentlichkeitsarbeit, Partizipation, Vernetzung und Coaching sowie zur Erstellung einer Situations- und Ressourcenanalyse“ der lokalen Partnerschaft für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus beteiligte sich die Diakonie Mitteldeutschland im Rahmen des Projektes "Demokratie gewinnt! In Sachsen-Anhalt und Thüringen" mit 750,00 Euro an dem Vorhaben.
Kampagne zeitlich unbegrenzt - Bringen Sie die Plakate unter die Leute!
Die Aktion ist zeitlich nicht begrenzt. Damit die Plakate eine möglichst große Verbreitung im öffentlichen Raum finden, laden wir alle Interessierte herzlich dazu ein die Plakate bei sich aufzuhängen. Neben Schulen und Öffentlichen Einrichtungen könnten das u.a. Unternehmen, Ladengeschäfte, Praxen, Vereinsräumlichkeiten oder Beratungsstellen sein. Erhältlich sind die Plakate im Saalfelder Zukunftsladen und in Rudolstadt im Kindergarten "Radici" (Schillerstr. 48), Mo-Fr 7-16 Uhr.
Wer sind die Menschen hinter der Kampagne?
Es gibt in der Region eine Vielzahl von Menschen, die sich zivilgesellschaftlich und ehrenamtlich engagieren. Menschen, die sich tagtäglich aufmachen, um etwas für andere und für unsere Region zu tun. Dadurch unterstützen sie nicht nur ihre Mitmenschen, sondern übernehmen Verantwortung, gestalten die Zukunft und sorgen dafür, dass unser Landkreis lebenswert bleibt.
„Weil wir uns brauchen!“ zeigt stellvertretend für die Vielzahl von Engagierten zehn Frauen und Männer, die mit Optimismus in die Zukunft blicken, das Miteinander schätzen, sich aktiv für demokratische Grundwerte einsetzen und mit einem klaren Statement Haltung zeigen.
Wenn der Fokus auf den Problemen liegt, schadet das unserer Gesellschaft
Denn aktuelle gesellschaftliche Debatten werden häufig problemorientiert geführt. Es wird vor allem das betont, was nicht funktioniert oder schlecht läuft. Dabei steht oft die Empörung und nicht die sachliche Auseinandersetzung im Mittelpunkt. Verantwortung wird abgegeben und vermeintlich Schuldige benannt. Leider bringt uns dies in Anbetracht der enormen Herausforderungen die vor uns liegen nicht voran, sondern sorgt dafür, dass sich bestimmte Positionen verhärten und die Diskussions- und Debattenkultur weiter leidet. Das schadet nicht nur unserer Demokratie, sondern unser Gesellschaft insgesamt.
Lieber chancenorientiert leben und diskutieren
Stattdessen wollen wir Diskussionen chancenorientiert führen. Unsere Kampagne „Weil wir uns brauchen!“ will Impulsgeber sein und vor allem die positiven Seiten unserer Gesellschaft betonen. Sie will zeigen, dass es auch anders geht und es jeder von uns selbst in der Hand hat, etwas zum Besseren zu verändern. Die meisten von uns wünschen sich eine intakte, solidarische Gesellschaft und legen großen Wert auf ein funktionierendes Miteinander. Aber tun wir auch wirklich etwas dafür? „Weil wir uns brauchen!“ soll aufrütteln, irritieren, provozieren und zum Nachdenken anregen. Die Kampagne hält uns den Spiegel vor und soll Beitrag sein, zu einem Diskurs über die Frage in was für einer Gesellschaft wir leben wollen.
Die Stärke einer Gesellschaft liegt im Miteinander und nicht im Gegeneinander
Ist es das Materielle, was uns zufrieden stellt und glücklich macht oder sind es nicht vielmehr der Kontakt und der Austausch mit anderen Menschen? Sind es nicht die Wertschätzung, die wir erfahren, wenn wir anderen helfen oder die Genugtuung, wenn wir durch unser Handeln etwas erreichen?
Die Stärke einer Gesellschaft liegt im Miteinander und nicht im Gegeneinander!
Ein Aufruf an alle: Macht mit!
Der Claim der Kampagne „Weil wir uns brauchen!“ ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Miteinander und der Zusammenhalt in unsrer Gesellschaft, insbesondere in Krisenzeiten, die Basis dafür ist, dass wir die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen können. Gleichzeitig ist es ein Aufruf an alle, sich gesellschaftlich zu engagieren und für andere stark zu machen. Nicht nur der demografische Wandel, auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben dem Engagement und dem Ehrenamt in unserer Region in den vergangenen Jahren stark zugesetzt.
Die Kampagne als Reaktion auf die lauten Stimmen der Destabilisierung
Die Kampagne ist aber auch eine Reaktion auf die Kräfte, die die momentane Situation für sich ausnutzen, um die Menschen weiter zu verunsichern, mit dem Ziel unsere freiheitliche demokratische Gesellschaft zu destabilisieren. Diese Kräfte sind zwar laut und wahrnehmbar, haben aber nicht den Anspruch sich konstruktiv an der Suche nach Lösungen zu beteiligen.
Wem Sie bei dieser Kampagne begegnen
- Vivien Riedel: „Lass dir öfter sagen, was du nicht hören willst.“
- Carolin Herzog: „Meine Traumreise führt mich über den Tellerrand hinaus.“
- Matthias Jahn: „Der beste Weg die Zukunft vorauszusagen ist, sie selbst zu gestalten!“
- Martin Modes: „Wer aus der Vergangenheit nicht lernt, ist verdammt sie noch einmal zu erleben!“
- Frederike Fischer: „Krisen lösen statt beschwören.“
- Christin Ludwig: „Ausreden lassen fetzt. Ausreden suchen nicht.“
- Katja Wisotzki: „Nein, ich will nicht wissen, was du auf Telegram gelesen hast, aber möchtest du ein paar Katzenfotos sehen?“
- Daniela Jahn: „Langeweile ist voll mein Ding.“
- Denis Eichhorn: „Lieber einen kühlen Kopf bewahren, denn heiße Luft beschleunigt den Klimawandel.“
- Uwe Arnhold: „Respekt ist zumutbar, immer!“
Hintergrund:
Die lokalen Partnerschaften für Demokratie (Förderzeitraum: 2020-2024) werden im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport über das „Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit-Denk bunt“ kofinanziert. Die lokalen Partnerschaften für Demokratie unterstützen beteiligungsorientierte Maßnahmen, die ziviles Engagement und demokratisches Verhalten auf kommunaler Ebene stärken. Weiterführende Informationen erhalten Sie unter: www.demokratie-leben.de bzw. denkbunt-thueringen.de sowie über die lokalen Partnerschaften für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt unter lustaufzukunft.org
Fotos: Bildarchiv LRA Saalfeld-Rudolstadt Martin Modes, Michael Wirkner