Schmiedebach. Dank eines von der Thüringer Staatskanzlei geförderten Restaurierungsprojektes konnten im ehemaligen Buchenwaldaußenlager „Laura“ in Schmiedebach weitere Wandmalereien von Häftlingen freigelegt werden.
Die originalen Farbspuren aus der Zeit zwischen 1943-45 befanden sich unter einer zur DDR-Zeit aufgetragenen Farbschicht und sind jetzt sichtbar. Zu sehen sind u.a. weitere schablonenartig aufgebrachte tulpenähnliche Blumen, die sich bereits in anderen Bereichen der großen Scheune befinden. Kirchenmalerin Monika Knobel und Restauratorin Lisa Kirchner vom Rudolstädter Ingenieurbüro für Denkmalpflege legten die originalen Farbspuren frei, die sich bislang versteckt in einem nachträglich eingebauten Holzverschlag im Bereich eines ehemaligen Kaporaumes befinden. Weiterer Bestandteil des Projektes war neben einer Wandsicherung auch die Konservierung eines Wandbildes aus der KZ-Zeit: die Kreidezeichnung eines weiblichen Aktes, die seit langem schwer beschädigt ist, strahlt nach der professionellen Reinigung und Sicherung wieder in neuem Glanz.
Das Projekt wurde mit mehr als 11.000 Euro von der Thüringer Staatskanzlei gefördert. Der Eigenanteil des Landkreises betrug 1.000 Euro. Die zweiwöchigen restauratorischen Arbeiten sind ein Folgeprojekt der 2021 ausgeführten sogenannten „Sondierungsschnitte“, bei denen die komplette Scheune auf weitere Häftlingszeichnungen untersucht worden war. Die große Scheune gilt als ehemalige Hauptunterkunft des KZ-Außenlagers, in ihr waren zeitweise bis zu 800 Häftlingen gleichzeitig untergebracht.
Im Außenlager „Laura“, das von 1943-45 bestand, waren insgesamt rund 2.600 Häftlinge inhaftiert, mindestens 560 Menschen fanden den Tod.
Die KZ-Gedenkstätte kann noch bis zum Saisonende am 31.Oktober zu den geltenden Öffnungszeiten besichtigt werden.
Weitere Informationen unter www.kz-gedenkstaette-laura.de
Carolin Schreiber
Presse- und Kulturamt