MORO Lebendige Regionen
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Das Modellvorhaben der Raumordnung "Lebendige Regionen – Aktive Regionalentwicklung als Zukunftsaufgabe" (kurz MORO) ist ein mehrjähriges Forschungs- und Modellprojekt des Bundesinstituts für Bau- Stadt- und Raumforschung (BBSR).
Insgesamt sind 12 Regionen aus Deutschland sowie mehrere Forschungseinrichtungen am Projekt beteiligt. Jede Region untersucht unterschiedliche Handlungsfelder, setzt Projekte um und versucht anhand der individuellen Erfahrungen regionsübergreifende und übertragbare Handlungsempfehlungen zu definieren. Die ausgewählten Modellregionen sollen Strategien, Projekte und Instrumente entwickeln, die sich mit den Folgen des demografischen Wandels auseinandersetzen und es auch finanzschwächeren Gemeinden ermöglichen, sich einer aktiven Regionalentwicklung, sprich den freiwilligen Aufgaben, zu widmen. Dies kann selbstständig oder im Verbund erfolgen. Das MORO Lebendige Regionen ist in 2 Phasen angelegt, wobei in der ersten Phase die Konzeption und in der zweiten Phase die Umsetzung eines Leitprojektes im Vordergrund stehen. Im Folgenden wird das für die 2. Projektphase ausgewählte Leitprojekt - "Aufbau eines aktiven Leerstandsmanagements für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt" - vorgestellt. Fachlich begleitet wird das Vorhaben von der IPU aus Erfurt sowie der LEADER Aktionsgruppe Saalfeld-Rudolstadt (Projektassistenz Frau Ines Kinsky).
Weitere Informationen zum Modellprogramm sowie den anderen beteiligten Modellregionen erhalten Sie hier: Homepage Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)- Projektübersicht MORO
Zum Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gehören 26 Gemeinden, die eigenständig, als Einheitsgemeinde, als erfüllende Gemeinde oder als Mitgliedsgemeinde der zwei Verwaltungsgemeinschaften organisiert sind. Im Zuge der Gemeindegebietsreform 2018 haben sich zahlreiche Verwaltungsneugliederungen ergeben, die zum 01.01.2019 auf der Grundlage des Thüringer Gemeindeneugliederungsgesetzes (ThürGNGG) in Kraft getreten sind (im Vergleich: 35 Gemeinden 2018). Die Einwohnerzahl des Landkreises betrug zum Stand 30.06.2020: 102.644 (im Vergleich: 133.682 Einwohner zum 30.06.2000) (vgl. Onlineportal des TLS, LK Slf-Ru, Verwaltungsgliederung 2019 und Bevölkerung zum Stand 30.06.). Mehr als 50 Prozent der Einwohner entfallen auf das Städtedreieck Saalfeld, Rudolstadt und Bad Blankenburg. Die zweite Hälfe der Einwohner verteilt sich auf den überwiegend ländlich geprägten Raum. In den vergangenen 20 Jahren ist die Einwohnerzahl um rund 31.000 Einwohner geschrumpft. Laut Bevölkerungsvorausberechnung des Thüringer Landesamtes für Statistik, wird die Einwohnerzahl des Landkreises bis 2035 (gegenüber dem Jahr 2014) um 21,5% abnehmen. Rückläufige Bevölkerungszahlen tragen zu einer zunehmend kritischen Haushaltslage der Städte und Gemeinden bei und führen zwangsläufig auch zu Leerstand. Die Mehrzahl der Gemeinden agiert eigenständig und hat mit wenigen Ressourcen das volle Spektrum der Aufgaben der kommunalen Selbstverwaltung zu erfüllen. Freiwillige Aufgaben, wie eine aktive Regionalentwicklung sind begrenzt. Neben der Abwanderung wird die Bevölkerung zudem nachweislich älter. Fast ein Drittel der Einwohner ist bereits über 65 Jahre alt (vgl. MORO Projektbericht IPU 2018: 14.).
Aktives Leerstandsmanagement im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt
Das Thema Leerstand sowie die damit in Verbindung stehenden Herausforderungen sind nicht neu für den Landkreis, doch werden die optischen Folgen vielerorts deutlicher: Immer mehr Menschen fällt der zunehmend ortsbildprägende Leerstand in vielen Orten auf. Was tun? Unter dem Leitbild „Vorrang Innenentwicklung“ plant der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt als langfristiges Ziel den Aufbau eines regionalen Leerstandsmanagements. Dieser komplexe Prozess soll im Rahmen der MORO Phase 2 gemeinsam mit den Gemeinden des Landkreises angeschoben werden. Innenentwicklung meint dabei eine auf den bestehenden Ort(skern) gerichtete Flächen- und Siedlungsentwicklung, die bevorzugt vorhandene Leerstände und Brachflächen wiederbeleben soll.
Beginnend bei der Sensibilisierung für die Themen Innenentwicklung, nachhaltiges Flächenmanagement und Bestandsnutzung, folgen die Erhebung und Bewertung der Innenentwicklungspotenziale sowie die Eigentümeransprache durch die Gemeinden. Anschließend sollen die vorhandenen Potenziale (Flächen und Immobilien) vermarktet werden. Geplant ist dies über eine gemeinsame kommunale Immobilienplattform.
Weitere Maßnahmen bilden Fachveranstaltungen rund um das Thema Innenentwicklung und Bauen im Bestand, Exkursionen in Regionen, die ein erfolgreiches Leerstandsmanagement aufgebaut haben, die Durchführung einer Onlinebeteiligung zum Thema „Lebendige Ortskerne oder Bauen auf der „grünen Wiese“, die Etablierung einer Immobilienbörse, architektonische Erstberatungen sowie die dauerhafte Verankerung der Aufgabe Leerstandsmanagement im Landkreis. Zur Begleitung des Vorhabens wurden eine informelle Arbeitsgruppe (Bürgermeister, Akteure der Regionalentwicklung, Immobilienmakler, etc.) und ein Baulotsennetzwerk, bestehend aus Experten der gemeindlichen Bauverwaltungen des Landkreises, ins Leben gerufen, um aktuelle Herausforderungen, Projektinhalte, gemeinsame Arbeitsschritte, notwendige „Kursänderungen“ und zukünftige Maßnahmen zu diskutieren. Die Vernetzung in und über die Region hinaus ist sehr wichtig, um Fachwissen, Methoden und Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen. Hier seien auch die „Leergut Agenten“ – das Thüringer Netzwerk zur Belebung von Leerstand – genannt, die sich für die Reaktivierung leerstehender Häuser engagieren und ihr vielfältiges Knowhow in Form von Beratungen anbieten.
Infomaterial
- Infobroschüre MORO
- Infoflyer
- Infobrief Dezember 2016
- Infobrief Juni 2017
- Infobrief Dezember 2017
- Infobrief Juni 2018
- Infobrief Dezember 2018
- Infobrief Juli 2019
- Infobrief 2020 - Doppelausgabe
Pressemeldungen und Veröffentlichungen
- 16.12.2020 Markus Verlag (Magazin 25, S. 28-29) - Leere Häuser, volle Abwechslung - Interview mit Leerstandsmanager Kay Hertwig
- 22.10.2020 Landkreis und LEADER - Mit guten Beispielen gegen den Leerstand, MORO mobilisiert Förderer und Unterstützer
- 08.09.2020 Onlinediskussion über Leerstand im Ort gestartet
- 04.06.2020 OTZ, dem Gebäudeverfall im Schiefergebirge an den Kragen - Interview mit dem Leerstandsmanager
- März 2019 Zeitschrift "Der Landkreis", Fachbeitrag Leerstandsmanagement auf Landkreisebene
- 28.08.2018 Innenentwicklungskonferenz in Bad Blankenburg
- 27.02.2018 Landkreis - Exkursion "Leerstandsmanagement" ins Hofheimer Land
- 07.11.2017 OTZ - 2 Tage Projektwerkstatt in Eyba
- 20.05.2017 OTZ - Arbeitstagung im Saalfelder Schloss
- 17.12.2016 Amtsblatt - MORO Projekt des Landkreises
Weiterführende Informationen und Fachliteratur zu den Themen Leerstand und Innenentwicklung:
- 2014 BMUB Einsatz von Rechtsinstrumenten im Umgang mit verwahrlosten Immobilien
- 2019 BBSR Leitfaden zum Umgang mit Problemimmobilien
- 2019 BBSR Strategien der Innenentwicklung
Projektkoordination
C. Kutschbach
Regionalentwicklerin
Tel. 03671-823 432
Fax 03671-823 470
E-Mail: regionalentwicklung@kreis-slf.de
http://www.kreis-slf.de
Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt
Beteiligungsmanagement
Schloßstraße 24
07318 Saalfeld
Veranstaltungskalender
Saalfeld und Umgebung
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