Saalfeld. Als die Vollsperrung auf der L2385 zum 26. Januar angekündigt wurde, war es bereits als Möglichkeit vorgesehen, nun ist es Realität: Wegen des Sturmtiefs Tristan, den starken Schneefällen und den derzeit extrem tiefen Temperaturen muss die wichtige Baustelle am Hohenwarte-Stausee zwischen Sperrmauer und Lothramühle vorübergehend eingestellt werden.
Für die Verkehrsteilnehmer hat es den Vorteil, dass der Verkehr an der Baustelle seit Dienstag dieser Woche, 9. Februar, bis auf weiteres halbseitig mit Ampelregelung frei gegeben werden konnte.
Vorläufig ist der Baustopp und damit die Befahrbarkeit bis zum 26. Februar vorgesehen. Sollten sich die Wetterverhältnisse vorab bessern, ist mit der kurzfristigen Wiederaufnahme der Arbeiten auch schon vorher zu rechnen. Nach dem aktuellen Stand ist noch eine Vollsperrung von mehreren Wochen erforderlich, um die dringend erforderlichen Hangsicherungsarbeiten fortzuführen.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Foto von den Sicherungsarbeiten – noch ehe der Schneefall die Arbeiten gestoppt hatFoto LRA K.Boll
Hintergrundinfo zur Sperrung: Kurzfristig Vollsperrung am Stausee aufgrund erhöhter Gefahrenlage zwischen Staumauer und Lothramühle seit 26. Januar
Zwischen der Staumauer Hohenwarte und Lothramühle sind dringende Hangsicherungsarbeiten auf der L 2385 erforderlich. Die Strecke war deshalb seit 26. Januar kurzfristig für jeglichen Durchgangsverkehr gesperrt. Leidglich im Einsatzfall war für Rettungskräfte und Polizei ein Befahren möglich, der Winterdienst dafür abgesichert.
Keine bessere Lösung
Seitens der Straßenbauverwaltung des Landes und der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises wurde um Rücksichtnahme, Verständnis und Geduld gebeten, denn eine bessere Lösung als die sofortige Baumaßnahme gibt es aus den aktuellen Erkenntnissen nicht.
Der geplante Zeitraum (eigentlich bis zum 14. Februar) verschiebt sich nach der Unterbrechung nun nicht nur wegen des Winterwetters, er wird sich auch verlängern, weil die Sicherungsarbeiten umfangreicher sein müssen als ursprünglich vorgesehen
Die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises hatte dem Vorhaben des Thüringer Landesamts für Bau und Verkehr zugestimmt, weil es keine besseren Alternativen zu einer sofortigen Bautätigkeit unter Vollsperrung gibt. Angesichts des derzeitigen Lockdowns ist zumindest der Schülerverkehr nicht betroffen. Auch eine zeitliche Verschiebung müsste unter Vollsperrung stattfinden und hätte dann noch negative Auswirkungen auf den Schülerverkehr.
Abwendung einer Gefahrensituation
Bei der aktuellen Maßnahme handelt es sich um eine akute Gefahrensituation, Sicherungsmaßnahmen sind zur Gefahrenabwehr vor herabstürzendem Gestein zwingend erforderlich. Nach mehreren Meldungen von Steinschlägen und Rutschungen hatte eine Begehung durch das Landesamt im Dezember eine weitere Stelle entdeckt. Deren erhebliches Gefährdungspotential macht eine sofortige Reaktion nötig. Die geplanten Baumfällungen sind aus Arbeitsschutzgründen nur bei Vollsperrung möglich. Weiterhin sind die Bohrarbeiten nur maschinell ausführbar, da es für diese Nagellängen und Bohrdurchmesser kein manuelles Bohrgerät gibt. Das kleinste, auf dem Markt verfügbar Bohrgerät hat einen Platzbedarf von 5m Breite, somit ist auch eine halbseitige Sperrung aufgrund der zu geringen Restbreite der Straße nicht möglich.
Da die Straßenbauverwaltung die Verantwortung für die Verkehrssicherheit trägt und eine längerfristige Sperrung der L2385 vermieden werden soll – andernfalls wären Sachbeschädigungen und Personenschäden nicht auszuschließen - kommt eine sofortige Gefahrenbeseitigung als logischer Schritt in Frage.
Umleitung für den Zeitraum der Vollsperrung ausgeschildert
Der Verkehr von der B 85 Saalfeld kommend Richtung Lothramühle wird über Hockeroda – B 90 – Leutenberg – K 166 – Steinsdorf – K 167 – Lothra – L 1100 – Drognitz zur L 2385 umgeleitet. Die Umleitung ist in beide Richtungen ausgeschildert.