Leipzig/Saalfeld. Vom 13. bis 15. November 2023 nahmen Vertreter des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt und dessen Partnerlandkreisen an der 6. deutsch-ukrainischen kommunalen Partnerschaftskonferenz der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) in Leipzig teil. Landrat Marko Wolfram besuchte gemeinsam mit seinem ukrainischen Amtskollegen Mykhailo Lavriv aus dem Partnerlandkreis Rajon Kalush die Konferenz, bei der sie sich über eine Vertiefung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit berieten und über mögliche Fördermittel informierten. Begleitet wurden die Landräte von Franziska Ehms, Kreispartnerschaftsbeauftragte des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt, Kristina Lavriv, Dolmetscherin und Frau des Kalusher Kreisratsvorsitzenden, Krzysztof Wysdak, 2. Beigeordneter des Partnerlandkreises in Opole/Polen und Lutwin Ollinger, Vorsitzender des Kreispartnerschaftsvereins im Partnerlandkreis Trier-Saarburg.
540 Personen besuchten die Konferenz, die unter dem Motto „Gemeinsam für Europa: Solidarität, Wiederaufbau, Zukunftsperspektiven“ stand. Im Fokus standen die Themenfelder Wiederaufbau, EU-Integration, entwicklungsorientierte Nothilfe und nachhaltige Entwicklung. Insgesamt gibt es derzeit 186 Partnerschaften zwischen deutschen und ukrainischen Kommunen. Das Nachmittagsprogramm am Dienstag eröffnete Leipziger Oberbürgermeister Burkhardt Jung. Im Anschluss schilderte Kiews Oberbürgermeister Vitali Klitschko die Kriegssituation für die Menschen in der Ukraine und stellte klar, dass sein Land nicht nur das eigene Territorium und die eigenen Menschen verteidige, sondern für die Zukunft eines freien Europas kämpfe. Er betonte, wie wichtig die kommunalen Partnerschaften für die Ukraine sind und bedankte sich wiederholt für all die Hilfe aus Deutschland. Außerdem hoffe er, dass Europa die Ukraine bei wichtigen Reformen unterstützen kann – wie beispielweise Reformen zum Thema Antikorruption, Staatsanwaltschaft, Polizei und Selbstverwaltung.
Die Abendveranstaltung im Leipziger Kunstkraftwerk nutzten Lutwin Ollinger, Mykhailo Lavriv und Marko Wolfram, um eine gemeinsame Absichterklärung zu unterschreiben, die eine Partnerschaft zwischen dem Landkreis Trier-Saarburg und dem Rajon Kalush zum Ziel hat. „Es ist großartig, dass unsere Freunde und Partner sich auch gegenseitig unterstützen wollen. Bald haben wir nicht nur eine Dreieckspartnerschaft mit Opole, Kalush und Saalfeld-Rudolstadt, sondern auch eine mit Trier-Saarburg, Kalusch und Saalfeld-Rudolstadt“, so Wolfram: „Wir alle haben jetzt die Möglichkeit, voneinander zu lernen, von gemachten Erfahrungen zu profitieren und uns gegenseitig zu unterstützen.“ Als Paten waren bei der Unterschrift Vitali Klitschko, Burkhardt Jung, Reinhard Sager, Präsident des Deutschen Landkreistags und Dr. Theophil Gallo, Landrat des Saarpfalz-Kreis, dabei.
Am letzten Tag der deutsch-ukrainischen Partnerschaftskonferenz wies Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier darauf hin, dass die Solidarität zwischen Städten und Gemeinden nicht von oben verordnet sei, sondern auf persönlichen Verbindungen in den Kommunen aufbaut. Das sei die wichtigste und nachhaltigste Form der Unterstützung.
Am Tag nach der Partnerschaftskonferenz besuchten Mykhailo Lavriv, Kristina Lavriv und Krzysztof Wysdak den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt. Mit einer Unterschrift bekräftigten Wolfram und Lavriv die Zusammenarbeit des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt und des Rajons Kalush, das nach einer Gebietsreform den Rajon Dolyna aufgenommen hatte. Zudem überreichte Mykhailo Lavriv eine Ehrenauszeichnung an Wolfram und Moersch im Auftrag des Oberbefehlhabers der ukrainischen Streitkräfte als Dank für die humanitäre Hilfe der vergangenen Jahre.
Franziska Ehms
Presse- und Kulturamt
Foto Kunstkraftwerk: Franziska Ehms
Foto Deutsch-Ukrainische Konferenz Steinmeier: Franziska Ehms
Foto Bekräftigung der Zusammenarbeit: Franziska Ehms