Saalfeld. „Das war ein Musterbeispiel für die hervorragende Zusammenarbeit von Verwaltung, politischen Gremien, Landtagsabgeordneten, Ministerien, Eltern, Lehrern und Schülern“, sagte Landrat Marko Wolfram am Donnerstag anlässlich der Eröffnung des neuen Anbaus am Erasmus-Reinhold-Gymnasium in Saalfeld-Gorndorf. Die Übergabe an die Nutzer erfolgte im Beisein von Infrastrukturministerin Birgit Keller, Bürgermeister Matthias Graul sowie Vertreterinnen und Vertretern der Politik aus Kreis- und Landtag.
Schulleiterin Monika Tippelt eröffnete die Festveranstaltung. Einen kurzen historischen Abriss über die Schulgeschichte gab Dr. Ingo Lokies. „Ich freue mich für die Schülerinnen und Schüler, dass sie jetzt unter modernen Bedingungen hier lernen können“, sagte Ministerin Keller in ihrer Rede zur Eröffnung. Das Schulinvestitionsprogramm sei ein zentrales Projekt der Landesregierung. Mit den 150 Millionen Euro, die bis 2019 bereits verplant sind, habe man jedoch den Investitionsstau an Schulen nur zum Teil auflösen können. Deshalb hoffe sie auf eine Fortsetzung nach 2019.
Der Anbau umfasst auf der Nordseite einen großen Mehrzweckraum und auf der Südseite fünf Klassenräume und ein Lehrerkonferenzzimmer. Durch den Anbau eines Lifts sowie behindertengerechter WCs wird das Gymnasium künftig barrierefrei nutzbar sein. Zudem fanden umfangreiche Umbaumaßnahmen im Altbau statt. Teile des Bestandsschulgebäudes mussten zur Vergrößerung der Mensa und des Küchenbereiches aufwendig geöffnet und unterfangen werden.
Die Gesamtsumme der Baumaßnahme beträgt rund 2,1 Millionen Euro, davon stammen 1,3 Millionen Euro aus dem Schulinvestitionsprogramm des Freistaates Thüringen. Bereits einen Tag nach Veröffentlichung der Förderrichtlinie hatte der Landkreis den fertigen Antrag im zuständigen Infrastrukturministerium eingereicht. Acht Tage später konnte der Förderbescheid im Dezember 2015 im Landtag übergeben werden. Offizieller Baubeginn war im April 2016, im Juni hatte der Landkreis gemeinsam mit der Schule Richtfest gefeiert.
Landrat Marko Wolfram kündigte an, dass dies nicht die letzte Investition an diesem Schulstandort sei. Gleich nebenan wird eine Zweifeldersporthalle gebaut. Das Gelände hat der Landkreis bereits von der Stadt Saalfeld erworben, die Planungen laufen. „Wenn dieses Projekt abgeschlossen ist, haben wir sicherlich einen der Schulstandorte mit besten Rahmenbedingungen im Landkreis“, sagte Wolfram. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das fördern können und werden“, sagten Ministerin Keller. Der Antrag sei durch ihr Ministerium bereits geprüft und liege zur Abstimmung im Landesverwaltungsamt.
Im Rahmen der Veranstaltung erhielt die Schule den Titel „Eine Schule ohne Rassismus - Eine Schule mit Courage“. Der Titel ist nach Angaben des Trägervereins Courage e. V. kein Preis für bereits geleistete Arbeit, sondern eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. „Courage-Schulen sagen: Wir übernehmen Verantwortung für das Klima an unserer Schule, indem wir uns bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt wenden“, sagte Landeskooridinatorin Konstanze Ilmer. In dem Netzwerk sind bundesweit 2500 Schulen mit 1,5 Millionen Schülerinnen und Schülern organisiert. In Thüringen sind es seit der Aufnahme des ERG am Donnerstag 44 Schulen.
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt