Saalfeld. Seit gut vier Wochen hat die Klinik an der Weißenburg einen neuen Verwaltungsdirektor. Am Mittwoch besuchte Dr. Joachim Abrolat Landrat Marko Wolfram im Landratsamt, um sich vorzustellen und die künftige Zusammenarbeit zu besprechen. Der gebürtige Rheinländer freut sich auf die neue Herausforderung in der Klinik, die mit 120 Mitarbeitern einer der großen Arbeitgeber der Region ist und ein Rheumazentrum, ein Rehazentrum sowie ein Pflegezentrum umfasst.
„Die Mitarbeitenden sind sehr konstruktiv und machen eigene Lösungsvorschläge für die anstehenden Herausforderungen“, so die erste Einschätzung des neuen Direktors. Die Klinik ist kürzlich vom australischen Konzern Sonic Healthcare übernommen worden, der sich auf Labore spezialisiert hat. Die Investition in Weißen hat strategische Gründe und soll neue Geschäftsfelder eröffnen. Der studierte Volkswirt sieht darin eine spannende Aufgabe. „Man kann hier etwas entwickeln.“ Rund drei Millionen Euro werden in den nächsten Jahren in den Standort investiert, zunächst in Gebäude, Technik und Patientenzimmer. „Wir wollen die Aufenthaltsqualität verbessern“, sagt Dr. Abrolat.
Darüber hinaus soll der Kontakt zu Selbsthilfegruppen in der Region ausgebaut werden. Mit der Deutschen Rheumaliga besteht naturgemäß eine jahrelange, enge Verbindung. Landrat Wolfram, der gerade die Schirmherrschaft für den 25. Selbsthilfegruppentag am 28. September im Cineplex in Rudolstadt übernommen hat, lud den neuen Verwaltungsdirektor zu dieser Netzwerkveranstaltung ein. „Dort versammeln sich traditionell viele Akteure zum Erfahrungsaustausch“, so der Landrat.
Einen Ausbau der Zusammenarbeit strebt Dr. Abrolat auch mit den Thüringen-Kliniken Saalfeld-Rudolstadt an. So ist für die Diagnostik von rheumatischen Erkrankungen die Klinik für Radiologie an den Thüringen-Kliniken schon jetzt ein wichtiger Partner.
Eine weitere Herausforderung ist die Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern. „Wir könnten sofort noch 15 Personen einstellen, dafür fehlen aber die geeigneten Bewerber am Markt“, sagt der Verwaltungsdirektor. Verstärkte Ausbildung und Qualifizierungsangebote sollen langfristig helfen, die Lücke zu schließen. Wolfram versprach, einen Kontakt zum Bildungszentrum sowie zur Medizinischen Fachschule herzustellen.
Peter Lahann,
Presse- und Kulturamt