Saalfeld. Susanne Chmell aus Bad Blankenburg erhält für ihr caritatives Engagement den Thüringer Verdienstorden. Der geschäftsführende Ministerpräsident Bodo Ramelow übergab die Ehrung mit der höchsten Anerkennung des Freistaats für Verdienste um das Gemeinwohl am Mittwoch, 27. November 2024, im Haus Dacheröden in Erfurt. Zusammen mit Susanne Chmell werden Dr. Matthias Brodbeck aus Bad Liebenstein, Karl Heinz Einhäuser aus Schmalkalden, Holger Storch aus Schwallungen, Jürgen Lange aus Erfurt, Prof. Dr. Karl Schmitt aus Köln und Prof. Dr. Lutz Peter Schnürpel aus Altenburg werden mit dem Thüringer Verdienstorden ausgezeichnet.
„Ehrenamtliches Engagement ist ein großartiger und unverzichtbarer Beitrag in unserer Gesellschaft. Mit der heutigen Würdigung ehren wir erneut Menschen, denen es nicht nur eine Herzensangelegenheit ist, Notwendiges zu tun, sondern die - mehr als das - den Blick weiten, weil sie immer auch über den Tellerrand schauen“, so der geschäftsführende Ministerpräsident Bodo Ramelow.
Bereits während ihrer Ausbildung für die Missionsarbeit im Rahmen ihres Theologiestudiums war Susanne Chmell für Missionsorganisationen in Indien, Bangladesch, Russland und Äthiopien tätig. Nach Beendigung ihres Studiums arbeitete sie in Bad Blankenburg als Religionslehrerin und später in der Buchhandlung ihrer Mutter. Ehrenamtlich war und ist sie auf vielen Ebenen aktiv. Susanne Chmell war Stadträtin, organisierte eine Jugendwoche und kümmerte sich um suchtkranke Mitmenschen.
Nach dem Tsunami im Jahr 2004 im Indischen Ozean half Susanne Chmell unverzüglich und unmittelbar in Indien. Erstversorgung der Opfer, Wiederaufbau der Dörfer sowie die Verteilung von Lebensmitteln bestimmten für drei Wochen ihren Alltag. Auf besondere Weise hat sie die Wahrnehmung von Bandenkriminalität gegenüber Kindern geprägt. Mit dem Ziel, diesen Kindern zu helfen, flog sie erneut nach Indien. Die Spende von 8000 Euro von acht Bad Blankenburgern sollte der finanzielle Grundstein für den Bau einer Schule für Kinder aus armen Verhältnissen sein. Dem unablässigen Engagement von Susanne Chmell ist es zu verdanken, dass im Jahr 2010 das Bildungszentrum „Friedrich Fröbel“ in Indien eröffnet wurde.
Seit 2012 organisiert sie im Auftrag der Christian Broadcasting Network (CBN) Deutschland Hilfsprojekte für Myanmar und Papua-Neuguinea. Eine Partnerschaft mit YWAM Ships ermöglicht seit 2020 den Transport medizinischer Hilfe zu den entlegensten Inseln.
Bereits damals blieb ihr Engagement nicht verborgen, sie erhielt die Auszeichnung „Thüringer Rose“. Ebenso eng mit Susanne Chmell verbunden ist das Schulungs- und Begegnungszentrum „Harfe“ in Bad Blankenburg. Hier konnten nach Beginn des russischen Angriffskrieges im Jahr 2022 rund 40 Frauen, Kinder und Jugendliche aus der Ukraine aufgenommen werden. Susanne Chmell erteilt hier nicht nur Deutschunterricht für Flüchtlinge, unterstützt bei der Erledigung der Hausaufgaben und fördert darüber hinaus musikalische Talente. Beim Projekt „Sinfonie der Hoffnung“ lernen Flüchtlingskinder das Spielen von Streichinstrumenten. Das gemeinsame Musizieren in einem kleinen Orchester fördert das gegenseitige Kennenlernen und das Miteinander.
„Es gibt wenige Menschen in Thüringen, die so wie Susanne Chmell unter Zurückstellung eigener Interessen für das Gemeinwohl arbeiten und wirken. Susanne Chmell wirkt vor Ort, in der Region, aber auch überall auf der Welt,“ würdigt der geschäftsführende Ministerpräsident Bodo Ramelow vorab.
Fotos: TSK Jacob Schröter
Peter Lahann
Presse- und Kulturamt