Montenegro – das Land der Schwarzen Berge – war das Ziel der diesjährigen Bildungsreise der VHS Saalfeld-Rudolstadt in Kooperation mit dem Busunternehmen Eurotours aus Rudolstadt. 46 Teilnehmende waren neugierig auf die hierzulande noch wenig bekannte Destination auf dem Balkan. Die jeweils dreitägige An- und Rückreise mit Zwischenstopps in Kranjska Gora und Tucepi bot beeindruckende Berge der Julianischen Alpen und klare Bäche in Slowenien sowie unendlich grüne Waldflächen und sonnige Küste in Kroatien.
Erster Reisehöhepunkt war eine Führung durch die Altstadt von Dubrovnik, die zum Weltkulturerbe zählt. Nach 1700 Reisekilometern war Budva an der Adria Reiseziel und zugleich Ausgangspunkt für Erkundungen der 2006 neu gegründeten Republik Montenegro. Ein touristischer Geheimtipp ist das Land längst nicht mehr, wie man am Bauboom in Budva sehen konnte. Die historische Altstadt aber mit ihren engen Gassen gibt Zeugnis einer wechselvollen Geschichte als Seefahrer-Ort mit römischer, türkischer, venezianischer und Habsburger Herrschaft.
Das kleine Land von der Größe Thüringens hat Spektakuläres zu bieten. Die Bucht von Kotor ist der einzige Fjord Südeuropas. Ihn durchquerten die Reiseteilnehmer per Boot. Die Altstadt von Kotor ist ebenfalls UNESCO-Weltkulturerbe.
Über 25 Serpentinen-Kurven ging es gleich hinter Kotor von Meeresspiegel-Niveau auf 1000 Meter Höhe ins Gebirge inklusive einmaliger Rück- und Ausblicke. Die gab es auch bei der Zugfahrt von der Hafenstadt Bar an der Adria vorbei am Nationalpark Skudarisee, dem größten Binnengewässer des Balkans, über die Hauptstadt Podgorica bis zum Wintersportort Kolasin, dem Scheitelpunkt der Bahnstrecke Bar-Belgrad. Mit ihren 254 Tunneln, 243 Brücken sowie phantastischen Blicken in die Hunderte Meter tiefe Moraca-Schlucht ist es eine Strecke der Superlative, aber auch bei Kosten und Bauzeit.
Montenego ist mehr als das Land der Schwarzen Berge, ein kleines, landschaftlich sehr reizvolles Land mit nur 620 000 Einwohnern. Der Euro ist Landeswährung, obwohl das Land nicht in der EU ist und das damit nicht zum Schengen-Raum gehört. Was das bedeutet, war für die Thüringer auch eine Erfahrung, die wie alles auf der neuntägigen Reise gebildet hat und die dem Bild von Europa viele neue Puzzleteile hinzugefügt hat.
Ute Häfner
Im Namen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bildungsreise
Foto: Lothar Jäger
Foto: Die Teilnehmer vor der Pelješac-Brücke, die zwischen Kroatien und Bosnien und Herzegowina gebaut wurde. Sie verbindet den Süden Kroatiens mit dem Rest des Landes und erleichtert den Verkehr nach Dubrovnik, ohne dass Autofahrer durch Bosnien fahren müssen.