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Landkreis Saalfeld-Rudolstadt - Geographie
Geographische Lage
Der Kreis Saalfeld-Rudolstadt liegt im Südosten Thüringens. Im Norden grenzen an ihn der Landkreis Weimarer Land und der Saale-Holzland-Kreis, im Osten der Saale-Orla-Kreis, im Westen der Ilm-Kreis und der Landkreis Hildburghausen sowie im Süden der Landkreis Sonneberg und Bayern.
Geomorphologie
Die Geländehöhen im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt betragen zwischen 169 m an der Saale bei Niederkrossen an der Grenze zum Saale-Holzland-Kreis und 820 m in der Gemeinde Katzhütte zwischen Jagdschirm und Wurzelberg auf der Grenze zum Landkreis Sonneberg. Ausgewählte markante Geländeerhebungen sind:
Jagdschirm südlich von Katzhütte | 813 m | Kolditzberg bei Marktgölitz | 584 m |
Rauhhügel bei Schmiedefeld | 802 m | Buchenhügel bei Herschdorf | 578 m |
Wetzstein südlich von Lehesten | 793 m | Hintere Gartenkuppe bei Eyba | 577 m |
Meuselbacher Koppe | 786 m | Dittersdorfer Höhe | 571 m |
Kirchberg bei Oberweißbach | 784 m | Schmittenberg bei Hockeroda | 529 m |
Hirschstein südlich von Lippelsdorf | 755 m | Kesselberg bei Bad Blankenburg | 522 m |
Rosenberg bei Katzhütte | 716 m | Spaalberg bei Schmieden | 512 m |
Quittelsberg bei Unterweißbach | 709 m | Wache bei Solsdorf | 506 m |
Keil bei Burkersdorf | 677 m | Kulm nördlich von Saalfeld | 482 m |
Barigauer Höhe | 665 m | Johannihut in der Uhlstädter Heide | 451 m |
Zipptannskuppe bei Wittmannsgereuth | 657 m | Wernburg bei Kamsdorf | 449 m |
Bühl bei Schweinbach | 597 m | | |
Karte:
Hangneigung und Exposition
(JPG-Datei)
Naturräume
Mittelgebirge | Hohes Thüringer Schiefergebirge - Frankenwald |
Gräfenthal, Reichmannsdorf, Schmiedefeld, Lichte, Piesau, Katzhütte, sowie Lehesten |
Schwarza-Sormitz-Gebiet |
nördlich des Hohen Thüringer Schiefergebirges bis zu einer Linie Königsee-Bad Blankenburg-Saalfeld-Drognitz |
Ostthüringer Schiefergebirge - Vogtland |
Drognitz |
Oberes Saaletal |
Kaulsdorf, Goßwitz, Hohenwarte, Wilhelmsdorf, Altenbeuthen |
Buntsandstein-Hügelländer | Saale-Sandsteinplatte |
nördlich des Saaletales zwischen Rudolstadt und Zeutsch, südlich des Saaletales bis zur Orlasenke / Unterwellenborn |
Paulinzellaer Buntsandstein-Waldland |
Königsee, Rottenbach, Bad Blankenburg |
Muschelkalk-Platten und -Bergländer | Ilm-Saale-Ohrdrufer Platte |
Remda-Teichel, Schmieden, Engerda, Rödelwitz |
Auen und Niederungen | Saaleaue |
von Saalfeld bis Niederkrossen |
Zechsteingürtel an Gebirgsrändern | Orlasenke |
Kamsdorf, Könitz, Birkigt, Lausnitz bei Pößneck |
Karte:
Naturräumliche Gliederung
(JPG-Datei)
Der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt befindet sich in einem Gebiet, in dem mehrere Naturräume aufeinandertreffen. Der zentrale Teil des Kreises gehört zum Schwarza-Sormitz-Gebiet, dem eng zertalten nördlichen Bereich des Westthüringer Schiefergebirges mit Höhen zwischen 400 und 600 m. Nördlich schließt sich das waldreiche Hügelland des Paulinzellaer Buntsandstein-Waldlandes mit Höhen zwischen 300 und 529 m an.
Der südliche Teil des Landkreises befindet sich im Bereich der nördlichen Ausläufer des Hohen Thüringer Schiefergebirges, einem stark bewaldeten Hochplateau mit teilweise tief eingeschnittenen Tälern. Hier liegt auch die höchste Erhebung des Landkreises, der Wurzelberg bei Katzhütte mit 813 m.
Weitere Naturräume innerhalb des Kreises sind das tief eingeschnittene Obere Saaletal östlich von Saalfeld, ein kleiner Teil der Orlasenke, die Saale-Sandsteinplatte, eine hochgradig zertalte Sandstein-Hochfläche. Darüber hinaus hat der Landkreis im Norden Anteil an der Ilm-Saale-Ohrdrufer Platte, einem abwechslungsreichen Muschelkalk-Plattenland mit einem häufigen Wechsel der Bodennutzung.
Flächennutzung
Bei einer Gesamtbodenfläche von 103.458 ha verteilten sich die Nutzungsarten im Landkreis wie im Folgenden dargestellt.
Nutzungsart [%] |
Landkreis Saalfeld-Rudolstadt |
Thüringen |
1992 |
2014 |
2014 |
Siedlung und Verkehr | 6,9 | 7,9 | 9,7 |
Landwirtschaft | 35,8 | 36,0 | 54,9 |
Wald | 51,9 | 53,1 | 32,7 |
Wasser | 1,2 | 1,2 | 1,2 |
Sonstige | 4,3 | 1,8 | 1,5 |
Karte:
Flächennutzung
(JPG-Datei)
Übersichtskarten Thüringen:
Landwirtschaftliche Nutzung auf mehr als 50 % der Gemeindefläche ist nur in vereinzelten Gemeinden im nördlichen Teil des Landkreises verbreitet. Im Gegensatz dazu haben die im Thüringer Schiefergebirge liegenden Gemeinden oft nur einen landwirtschaftlichen Flächenanteil von unter 5 %.
Der Anteil der Waldfläche liegt nur in wenigen Gemeinden der Vorgebirgsregion sowie in der Orlasenke unter 25 %. Im Thüringer Schiefergebirge liegt der Waldanteil verbreitet über 50 %, teilweise sogar über 80 %. Den höchsten Anteil (87,4 %) hat Schwarzburg.
Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen befindet sich in der Regel in Korrelation zur Bevölkerungsdichte der Städte und Gemeinden und ist in Saalfeld (22,7 %) und Rudolstadt (18,7 %) am höchsten. In 10 Gemeinden liegt der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen bei 5 % oder weniger. Den geringsten weist Reichmannsdorf mit 3,2 % auf.
Wasserflächen konzentrieren sich, da größere natürliche Standgewässer im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt nicht vorhanden sind, auf die Talsperre Hohenwarte und Altwässer der Saale bei Saalfeld und Rudolstadt.
Die sonstigen Flächen sind im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt vom Bergbau beanspruchte Flächen. Es erfolgen übertägiger Abbau von Kalkstein und Dolomit bei Kamsdorf sowie über- und untertägiger Abbau von Werk- und Dekorationssteinen (Dachschiefer) um Lehesten, Probstzella und Gräfenthal (inzwischen stillgelegt und in Rekultivierung). Relevant sind weiterhin noch nicht in andere Nutzungen überführte Flächen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
Karte:
Landnutzung
(JPG-Datei)
Flächenversiegelung
In der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ist die Minderung der Flächeninanspruchnahme für Siedlungen und Verkehr ein wichtiges Handlungsfeld. Vom gesamtdeutschen Ziel, die Flächeninanspruchnahme bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, sind wir zum heutigen Zeitpunkt weit entfernt. Von ökologischer Brisanz ist vor allem die Tatsache, dass etwa 50 % der Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt sind. Damit verbunden sind alle negativen Wirkungen auf die Geofaktoren Boden, Wasser, Klima sowie Flora und Fauna.
In Thüringen kommt verschärfend hinzu, dass der Flächenverbrauch bei sinkender Bevölkerung vonstatten geht. Thüringen verlor seit 1990 fast 12 % seiner Bevölkerung, was etwa 310.000 Einwohnern entspricht.
In einer geostatistischen Analyse von 2008 wurde erstmals aus hochauflösenden Satellitenbildern eine breite landesweite georäumliche Datenbasis zur Flächeninanspruchnahme als Grundlage für weitere fachliche Analysen geschaffen.
Karte:
versiegelte Flächen
(JPG-Datei)
Karte:
Flächenversiegelung nach Gemeinden
(JPG-Datei)
Karte:
Flächenversiegelung je Einwohner
(JPG-Datei)
Eine für ein langfristig angelegtes Versiegelungsmonitoring geeignete Darstellungsweise ist die Verwendung eines normierten Rasters. Der Vorteil liegt in einer Vergleichbarkeit, die unabhängig von Gemeindegrößen und etwaigen Gebietsveränderungen ist. Eine
Übersichtskarte für Thüringen zeigt den Versiegelungsgrad bezogen auf ein flächendeckendes 2 x 2 km-Raster mit dem Datenstand 2006.