

Studienfahrt nach Weimar 2016 - Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte



Am 10. Oktober begann die diesjährige Studienfahrt, die wie in den vorherigen Jahren wieder in der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar stattfand. Um halb 9 trafen sich alle Auszubildenden und die Betreuerinnen Annabell Franz und Ariane Zabel vor der EJBW. Um 9:00 Uhr begann der erste Seminartag mit Christian Friedrich Lohe als Seminarleiter. Als erstes fand eine kleine Vorstellungsrunde statt. In dieser sollte jeder seinen Namen, seinen Ausbildungsberuf und ein Hobby von sich nennen. Der nächste, der an der Reihe war, musste die vorherigen erneut vorstellen bevor er sich selbst vorstellte. Durch diese Übung lernten wir die neuen Auszubildenden kennen. Als nächstes stellten wir alle zusammen Gruppenregeln auf, die für die nächsten Tage gelten sollten. Aufgestellte Regeln waren zum Beispiel, jeden zu respektieren und andere Meinungen zu akzeptieren. Damit das Seminar am Ende für keinen eine Enttäuschung darstellt, forderte uns Christian Lohe auf, unsere Erwartungen und Wünsche zusammenzutragen. Für mich war es besonders wichtig, dass während des Seminars keine Langeweile oder schlechte Stimmung aufkommt. Nachdem wir alle unsere Wünsche und Erwartungen an ein Pinnboard geheftet hatten gab es Mittag in der Mensa. Nach 1 ½ Stunden Pause fanden wir uns auf dem Außengelände der EJBW ein. Dort hatte der Seminarleiter ein Geschicklichkeitsspiel vorbereitet.
Wir sollten zusammen als Gruppe versuchen eine kleine Kugel nur mit Hilfe von Plastikrohren an das andere Ende des Platzes zu befördern. Hierbei durfte die Kugel nicht mit den Händen berührt werden. Julia Kvasha und ich ergriffen die Initiative und schnappten uns beide ein Rohr. Wir hatten die Idee, die Kugel durch die Rohre zur anderen Seite rollen zu lassen, jedoch musste immer das Rohr, durch welches die Kugel schon gerollt war, wieder zum letzten Rohr rennen damit wir bis ans Ende kamen. Nun schlossen sich uns ein paar weitere Azubis an. Leider waren nicht genug Rohre vorhanden, dass sich jeder an der Übung beteiligen konnte. Nach ein paar Fehlversuchen kamen wir auf die Idee, die Kugel in der Schlange aus Rohren zu lassen und Richtung Ziel zu laufen. Am Ende erreichten wir so das Ziel und beendeten somit erfolgreich die Übung.
Am Nachmittag beschäftigten wir uns noch mit dem Thema Demokratie und diskutierten darüber, wo ein Mehrheitsbeschluss sinnvoll ist und wo jeder selbst für sich entscheiden sollte. Am Schluss des Seminartages folgte noch eine Auswertung, bei der wir Kritik und Lob an Herrn Lohe aufschreiben konnten. Um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen, setzten sich alle Azubis zusammen.
Um 9:00 Uhr startete der zweite Seminartag mit einem Ausflug zum Landesverwaltungsamt. Dort nahmen wir an einer Führung teil, bei der die Geschichte des Gebäudes vorgestellt wurde. Nach der Führung fanden wir uns in einem Sitzungssaal zusammen und bekamen eine Power Point über die einzelnen Bereiche des Landesverwaltungsamtes vorgeführt. Später konnten wir noch Fragen zu unserer Ausbildung stellen. Danach hatten wir bis zur Mittagspause noch die Möglichkeit ins Weimarer Atrium zu gehen. Nach dem Mittag ging es im Seminarraum mit dem Thema Diskriminierung weiter. Dazu wurde uns als Einstieg ein kleiner Film zum Thema gezeigt. Nach dem Film begannen wir ein kleines Experiment. Drei Azubis darunter Julia Kvaha, Lisa Kächele und Clemens Wiemer sollten den Raum für 10 Minuten verlassen. Wir anderen Azubis sollten uns ein Wort überlegen bei dem wir eine bestimmte Geste machen. Die Wahl fiel auf das Wort „oder“ bei dem wir uns auf ein Bein klatschten. Wir setzen uns alle zusammen und begannen über den morgigen Tag zu reden. Nach und nach kamen Lisa, Clemens und Julia zu uns in den Raum. Lisa und Clemens überlegten außerhalb unseres Sitzkreises was ihre Aufgabe war, Julia setzte sich direkt mit zu uns. Nach 10 Minuten beendete Christian Lohe das Experiment. Keiner von den dreien hatte am Ende herausbekommen, warum wir uns immer auf das Bein klatschten. Nach einer Pause legte Christian Friedrich Bilder vom KZ Buchenwald aus. Darunter waren Zeichnungen und Originalfotos. Unsere Aufgabe war es uns ein Bild herauszusuchen, das uns anspricht und kurz zu erläutern was wir auf den Bild sehen und ob es unserer Meinung nach von den Befreiern, den Gefangenen oder der SS gemacht wurde. Ich entschied mich für eine Zeichnung auf der ein Gefangener von zwei SS-Männern zusammengeschlagen und von deren Hunden gebissen wurde. Ich fand, dieses Bild drückte die Brutalität der SS aus. Nachdem jeder sein Bild erläutert hatte, sahen wir uns einen Film zum Thema an. Somit endete der zweite Seminartag. Am Abend gingen wir alle gemeinsam in eine Bar.
Am dritten Seminartag trafen wir uns nach dem Frühstück mit dem Kreiskämmerer Herrn Ryschka und fuhren in Fahrgemeinschaften zu der Gedenkstätte Buchenwald. Dort angekommen begann die Führung durch das ehemalige Konzentrationslager. Anschließend hatten wir die Möglichkeit uns die letzte Ausstellung anzusehen, die in Zusammenarbeit mit ehemaligen Häftlingen gestaltet wurde. Dort waren alte Dokumente wie beispielsweise Arztberichte ausgestellt. Den Besuch der Gedenkstätte fand ich einerseits ziemlich interessant, andererseits sehr bedrückend. Den Rest des Nachmittages durften wir uns in Weimar selbst gestalten.
Der letzte Seminartag begann mit der Auswertung der Exkursion zum KZ Buchenwald. Christian Lohe beantwortete uns noch offenstehende Fragen und wir stellten die Fotos vor die wir dort gemacht hatten. Danach bildeten wir vier Gruppen. Jede Gruppe musste sich einen Namen überlegen und eine Spielfigur wählen. Ich war im Team Yolo zusammen und sollte die Spielfigur sein. Als Spielfiguren mussten wir anfangs eine farbige Karte ziehen auf deren Rückseite eine Zahl stand. Diese Zahl war unsere Startzahl. Danach wurde gewürfelt und immer wenn man auf ein Feld mit Schokolade kam, durfte man sich diese mitnehmen und das Team durfte eine Regel bestimmen. Wir spielten so fair, dass auch noch für das letzte Team Schokolade übrig blieb. Am Ende des Spieles werteten wir dieses aus. Wir sollten überlegen ob es im Spiel Chancengleichheit gab und diskutierten darüber ob es auch im echten Leben Chancengleichheit gibt.
Als letzte Übung spielten wir ein Spiel, welches den Titel „Wie teile ich einen Kürbis“ trug. Ziel des Spiels war es, zu erkennen nach welchen Kriterien wir bei dieser Frage vorgehen und was man alles aus einem Kürbis machen kann. Am Ende fanden wir eine Lösung mit der alle zufrieden waren. Mit einer kurzen Auswertung der vier Seminartage endete diese Seminarfahrt.
Meiner Meinung nach hatte die Seminarfahrt ihren Zweck und somit die Stärkung der Gruppendynamik der Azubis und das Kennenlernen der neuen Azubis erfüllt. Im Gegensatz zum letzten Jahr war das Programm zwar vielfältig, aber nicht zugebaut und so hatte man die Möglichkeit Weimar ein wenig selbst zu erkunden. Ich bin froh, dass uns Azubis die Möglichkeit geboten wird, sich unabhängig von der Arbeit und Schule kennenzulernen und ein paar Tage dem Alltag zu entgleiten.
Quick Links
Veranstaltungskalender
Saalfeld und Umgebung
finden Sie hierRennsteig-Schwarzatal
finden Sie hierSaalfeld/ Rudolstadt/ Bad Blankenburg
finden Sie hierNaturparkverwaltung Leutenberg
finden Sie hier