Unterwellenborn/Saalfeld. Thüringens Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee, war am Dienstag dieser Woche (9. Juli) zu Gast in Unterwellenborn. Er überreichte dem Geschäftsführer des Bildungszentrums Saalfeld GmbH, Christoph Majewski, zwei Fördermittelbescheide in Höhe von 301.676 € für die Modernisierung der technischen Ausstattung und in Höhe von 155.536 € für den partiellen Umbau und die Modernisierung des Ausbildungsgebäudes in der Maxhüttenstraße 16 in Unterwellenborn. Damit werden in den Ausbildungsstandorten Saalfeld und Unterwellenborn inklusive eigener Anteile insgesamt rund 700.000 € investiert, 65 Prozent davon durch die Förderung des Landes.
Auch Landrat Marko Wolfram begrüßte in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens die Gäste der Veranstaltung. Er merkte an, dass Investitionen in ländliche Regionen wie den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt unerlässlich seien, um eine weitere Abwanderung und Urbanisierung durch gute Ausbildung und konkurrenzfähige Wirtschaftsleistung verhindern zu können, woraufhin der Minister zustimmend nickte. Im Bildungszentrum Saalfeld sei man genau auf dem richtigen Weg – besonders, um auch Menschen mit Benachteiligung und Einschränkungen besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Das sei ein Potential, das auch der Wirtschaft noch mehr bewusst werden müsse.
Die Modernisierungsmaßnahmen betreffen hauptsächlich die Entstehung neuer Werkstätten, wo Auszubildende in Metall- und Elektroberufen geschult werden. Jährlich werden schon jetzt mehr als 1.300 Schüler und mehrere Hundert Auszubildende in den zwei Ausbildungsstätten in Saalfeld und Unterwellenborn überbetrieblich geschult. Moderne Technik sei essentiell für gut ausgebildeten Nachwuchs, so Majewski. Weiterhin spielt die Beschaffung neuster Technik eine bedeutende Rolle, um die Ausbildung auf dem aktuellsten Stand halten und den Anforderungen und Perspektiven der „Industrie 4.0“ gerecht werden zu können. Hier sind exemplarisch VR (virtual reality) – Simulatoren und 3D-Drucktechnologien zu nennen. Das drückte der Minister plastisch aus: „Der additive 3D-Druck ist ganz stark im Kommen und es ist unglaublich, was man heute schon machen kann.“ Der Minister nutzte dann ebenso wie der Landrat gleich die Chance, bei einem präsentierten Programm mit der VR-Brille in die virtuelle Umgebung einzutauchen.
Wolfgang Tiefensee plädierte für eine starke Berufsausbildung: „Die duale Ausbildung sollte nicht vernachlässigt und nicht unter Wert beurteilt werden!“ Mit einer solchen Ausbildung stehe den jungen Leuten eine Vielzahl an berufsbezogenen Möglichkeiten offen. Eltern würden ihre Kinder heutzutage um jeden Preis auf ein Gymnasium schicken wollen, um dem fortschreitenden Akademisierungswahn gerecht zu werden. Dabei stünde eine gute Ausbildung einem Studium in nichts nach.
Nach der Übergabe des symbolischen Fördermittelbescheids konnte sich der Minister bei einem Rundgang durch die Räumlichkeiten der Unterwellenborner Einrichtung die geplanten Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen näher erläutern lassen. Dem Rundgang schlossen sich auch Saalfelds Bürgermeister Dr. Steffen Kania und Vertreter der Partnerunternehmen der regionalen Wirtschaft an.
Nils-Robert Lang
Praktikant Presse- und Kulturamt