Saalfeld. Hoch erfreut waren Jürgen Brengel und Sabine Marohn von der Saalfelder Tafel am Mittwoch der vergangenen Woche über den Besuch von Landrat Marko Wolfram und Martin Bayer, den Vorstandsvorsitzenden der Kreissparkasse Saalfeld-Rudolstadt. Denn im Gepäck hatten sie zum Beginn der Weihnachtszeit einen Zuwendungsbescheid der Kreissparkasse über 1.000 Euro und etwas Zeit, um sich über die aktuelle Lage der Saalfelder Tafel zu informieren.
„Die Situation in der Sparkasse ist derzeit zwar auch nicht einfach, aber wir unterstützen die Saalfelder Tafel gerne“, so Landrat und Sparkassenvorstand. Erfreut hörten sie, dass Brengel schon weiß, wie er die Spendenmittel nachhaltig einsetzen kann. „Wir werden einen Batteriespeicher einbauen, damit können wir die Kosten für den Stromverbrauch noch weiter senken.“ Denn seit zwei Jahren versorgt sich die Tafel selbst mit Strom aus eigener Produktion – dank einer Fotovoltaikanlage mit 8500 kW Kapazität auf dem Dach des eigenen Gebäudes in Gorndorf.
Die Anlage gehört zu den drei bisher vom Bundesverband der Tafeln und der Lidl-Pfandspende unterstützten Projekten in Saalfeld. Neben der Fotovoltaikanlage sind das Wandkühlregal und Klimaanlage sowie ein neues Fahrzeug. Maximal 10.000 Euro Unterstützung könne die Tafel bei so einem Projekt erhalten, der Rest müsse jeweils durch Eigenmittel gedeckt werden. Aktuell hat Brengel bereits einen weiteren Antrag vorbereitet – für den Einbau neuer Fenster. Bisher habe man die Unterstützung vom Bundesverband auch gerade deswegen erhalten, weil „unsere Tafel als eine der wenigen ein eigenes Gebäude hat“.
Trotz der Verbesserungen in der Infrastruktur ist die Lage bei der Tafel angespannt. So stehen nicht alle der 25 Vereinsmitglieder und 20 ehrenamtlichen Helfern zur Unterstützung der fünf festen Kräfte zur Verfügung. Die meisten seien schon älter und gehören zu den Corona-Risikogruppen. Deshalb haben sich zehn der Helfer derzeit zum Schutz der eigenen Gesundheit zurückgezogen.
An den Versorgungstagen Montag, Mittwoch und Freitag sind zwischen 9 und 20 Uhr täglich 15 bis 20 Helferinnen und Helfer im Einsatz, die sich um das Abholen von Lebensmitteln, die Sichtung und Bereitstellung, die Ausgabe und am Ende das Aufräumen kümmern. Zu ihnen gehören auch Inhaber des Tafelpasses, die für das, was sie dort erhalten, auch selbst anpacken wollen.
Offiziell registriert sind derzeit 1384 Kunden aus dem Landkreis bei der Tafel, von denen einige auch gesundheitlichen Gründen derzeit lieber nicht kommen, so dass im Moment um die 1050 Menschen versorgt werden.
Zugleich sinken die Lebensmittelspenden, weil die Unternehmen in ihrem Bedarf genauer kalkulieren. Die Saalfelder Tafel ist deshalb auch weiterhin dringend auf Spenden angewiesen und freut sich über jede neue Initiative und Unterstützung. Interessierte Einzelhandelsgeschäfte können sich dazu direkt an die Tafel Saalfeld, 0 36 71/61 00 11, wenden.
Außerdem ist es derzeit Weihnachten, was Jürgen Brengel besonders bewegt. „Weil wir dieses Jahr unseren Aktionstag „Zeig Herz – Kauf eins mehr!“ ausfallen lassen mussten, fehlen uns jetzt die Weihnachtsspenden und weihnachtliche Süßigkeiten. Toll wäre es, wenn die Menschen im Landkreis da an uns denken.“
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Foto von der Übergabe der Spende vor dem Tafelgebäude in Gorndorf mit Landrat Marko Wolfram, Sparkassenvorstand Martin Bayer, Jürgen Brengel und Sabine Marohn von der Saalfelder Tafel.
Kontakt zur Saalfelder Tafel: 0 36 71/61 00 11
Spendenkonto der Saalfelder Tafel: KSK Saalfeld-Rudolstadt IBAN DE58 8305 0303 0011 0179 45