Saalfeld. Innerhalb eines Tages wurden 77 weitere Personen im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt positiv auf das SARS-CoV2-Virus getestet. Insgesamt gibt es damit mit Stand Dienstag 572 aktive Coronafälle im Landkreis. 1187 Personen befinden sich in amtlich angeordneter Quarantäne.
In den Thüringen-Kliniken werden 88 Personen stationär behandelt. Gemeldet wurden seit Montag zwei weitere Todesfälle, demnach sind 43 Personen im Landkreis in Verbindung mit dem Corona-Virus verstorben. Der 7-Tage-Inzidenzwert des RKI für den Landkreis liegt am Dienstag bei 431,2 Fällen pro 100.000 Einwohnern.
Vor dem Hintergrund der weiterhin sehr hohen Infektionszahlen und einem der bundesweit höchsten 7-Tage-Inzidenzwerte bittet Landrat Marko Wolfram die christlichen Religionsgemeinschaften, auf Präsenzgottesdienste in Kirchen an Heiligabend und den folgenden Tagen zu verzichten. Ein erfahrungsgemäß höherer Besucherandrang zu den Feiertagen lasse befürchten, dass bei nicht konsequenter Einhaltung und Durchsetzung von Hygienemaßnahmen weitere Ansteckungen geschehen. Auch die Bewohner des Landkreises werden gebeten, die privaten Weihnachtsfeierlichkeiten im möglichst kleinen Rahmen zu begehen und auf nicht notwendige Besuche weitestgehend zu verzichten.
Die handelnden Kirchen- und Gremienmitglieder sowie die Pfarrerinnen und Pfarrer hätten viel Aufwand für die Vorbereitung alternativer Varianten zu Präsenzgottesdiensten betrieben. „Wir raten Ihnen dringend auf diese zurückzugreifen“, so der Landrat. Aufgrund der rechtlichen Rahmensetzung des Landes Thüringen, dem hohen Stellenwert der Religionsgemeinschaften in der Gesellschaft und der Bedeutung der Gottesdienste für die Gemeinschaft insbesondere an Weihnachten werde von einer generellen Untersagung von Präsenzgottesdiensten abgesehen.
Die Kirchen sollen allerdings geöffnet bleiben. Zum Begehen der Festtage, als Orte der Glaubens und der Seelsorge seien diese ein wichtiger Bestandteil des Miteinanders, die dazu beitrügen, die für alle schwierige Lage als Gemeinschaft zu überstehen. Wolfram: „Diese Orte sollen aber nicht dazu beitragen, dass mehr Menschen eine folgenschwere Ansteckung mit dem Coronavirus erleiden.“ „Ich hoffe, dass es Ihnen und den Kirchgemeinden im Landkreis möglich ist, trotz der Umstände ein besinnliches Weihnachtsfest für sich und die Angehörigen zu ermöglichen und wünsche Ihnen eine frohe Weihnacht“, so der Landrat abschließend.
Peter Lahann/Martin Modes
Presse- und Kulturamt