Saalfeld. „Das ist gut angelegtes Geld für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Blankenburg – und auch für alle anderen Landkreisbürger, die den Kurpark besuchen wollen“, freut sich Landrat Marko Wolfram über die neue Kurparkbrücke, die am Donnerstagmorgen, 12. November, eingesetzt wurde. Noch während die Saalfelder Kranfirma GuR Saalfeld GmbH ihren Kran aufstellte, nutzten Landrat und Bürgermeister Mike George die Gelegenheit, um die Brücke als Erste zu testen. „Man kann gut darauf laufen“, stellten sie bei der Erstbegehung um 8.40 Uhr fest, bei der sich die Brücke noch auf dem Transporter befand.
Die Brücke ist ein echtes Bürgerprojekt, hinter dem vor allem der Kurstadt-Verein mit seinen Mitgliedern und Spenden von Bürgern und Firmen steht. Dazu gehört auch der Landkreis, der den Kurstadt-Verein mit 25.000 Euro unterstützt. „Für uns alle ist das ein Herzensprojekt“, drückt es Mike George aus.
Die Vereinsmitglieder hatten seit Jahren um Unterstützung für den Wiederaufbau der 2013 abgerissenen Brücke geworben. Die gesamte Maßnahme mit dem Ersatzneubau in Form einer Aluminiumbrücke hat ein Kostenvolumen von über 220.000 Euro, dabei hatten die neuen Fundamente und die Widerlager von der Firma Torus GmbH in Königsee einen Auftragsumfang von 115.000 Euro.
Obwohl es coronabedingt beim Einhängen der Brücke keine große Veranstaltung geben durfte, waren neben Pressefotografen etliche Interessierte und auch ein Kindergarten gekommen, die größtenteils vom gegenüberliegenden Ufer verfolgten, wie die Brücke eingesetzt wurde. Heike Töpfer, die Vorsitzende des Kurstadt-Vereins, vor deren Haus die Brücke am Donnerstag früh noch geparkt wurde, stellte spontan ein Cafe-Catering für Zuschauer und Bauarbeiter zur Verfügung. Eine richtige Einweihung mit den Bürgern werde es hoffentlich Anfang Dezember noch geben, stellte der Bürgermeister in Aussicht.
Die Spannweite der neuen Konstruktion beträgt 28m, der Aluminium-Brückenüberbau hatte nach der Ausschreibung ein Kostenvolumen von 107.000 Euro und wurde von der Bitschnau Metallverarbeitung GmbH aus dem österreichischen Nenzing in Vorarlberg angefertigt. Am Mittwochnacht war er angeliefert worden. In Österreich auf dem Weg zur Autobahn und in Thüringen auf dem Weg von der Autobahnausfahrt Ilmenau nach Bad Blankenburg hatte Fahrer Christian Eitl vom Transportunternehmen Vögel aus Bludesch in Vorarlberg jeweils Begleitung von Polizeifahrzeugen. Der Transport war eigentlich auf zwei Nächte angesetzt worden und ging am Ende schon in einer Nacht über die Bühne, so dass die Brücke einen Tag lang am Kurpark geparkt werden musste.
Als der Kran am Donnerstag vormittag aufgestellt war, ging es dann flott: Um 10 Uhr hatten die beiden Techniker Hannes Rudigier und Dominik Schwarz von der Firma Bitschnau ihre Feinarbeit bereits beendet und die Brücke millimetergenau in die neuen Brücken-Widerlager eingesetzt.
Als erste Zuschauer nach dem Ereignis kam die Bärengruppe des Fröbel-Kindergartens und bewunderte insbesondere den Kran auf der anderen Uferseite der Schwarza – denn die Brücke ist bis zur endgültigen Fertigstellung noch nicht begehbar.
Hintergrund:
Der Landkreis und die Stadt Bad Blankenburg hatten sich im vergangenen Jahr darauf geeinigt, wie man in dem Rechtsstreit um die Kreisumlage 2015 eine außergerichtliche und schnelle Lösung finden könnte. Daraus erwuchsen sowohl der Stadt Bad Blankenburg wie auch dem Landkreis Verpflichtungen. Der Landkreis kümmert sich um die Beseitigung des städtebaulichen Missstandes in der Schwarzburger Straße 24 (ehemals Hähnelheim), unterstützte beim Bau der Kurparkbrücke und gab einen Zuschuss zur Sanierung der Nicolaikirche an den Kirchbauverein – und unterstützt damit Bad Blankenburger Projekte, die überregional bedeutsam sind.
Martin Modes
Presse- und Kulturamt
Fotos: Martin Modes, Presse- und Kulturamt
Das Einsetzen der Brücke kann in Filmen und einer Bildergalerie
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